Noch kein Tempo 30 für die Niederndorfer Hauptstraße
Autor: Bernhard Panzer
Niederndorf, Dienstag, 04. Dezember 2018
Mit dem Bau der Südumgehung werden die verkehrsgeplagten Anwohner der Niederndorfer Hauptstraße entlastet. Eine vorgezogene 30-er-Regelung gibt es aber nicht.
Die durch den Straßenverkehr geplagten Bürger in der Ortsdurchfahrt müssen noch warten, bis Linderung kommt. Und damit auch die Herzogenauracher Grünen. Denn der Stadtrat wollte sich mit klarer Mehrheit einem Antrag der Fraktion nicht anschließen. Gewünscht worden war Tempo 30 für einen Bereich der Niederndorfer Hauptstraße. Neben den vier Räten der Grünen wollten das nur noch Bernhard Wilfer (SPD) und Manfred Welker (Freie Wähler). Es gab aber 21 Gegenstimmen.
Entlastung später
Bürgermeister German Hacker (SPD) hatte zuvor begründet, weshalb die Verwaltung eine Ablehnung des Antrags empfahl. Freilich wisse man vom Zustand der Ortsdurchfahrung, die seit vielen Jahren stark belastet ist. Aktuelle Zahlen gehen von mindestens 14 000 Fahrzeugen pro Tag aus. Genau das ist laut Hacker ja auch der Grund dafür, eine Ortsumfahrung zu bauen. Der Antrag dokumentiert seiner Meinung nach "sehr schön die dringende Notwendigkeit" dieser Südumgehung.
Dennoch gebe es keinen Grund, heute schon die von den Grünen geforderte verkehrsberuhigende Maßnahme zu ergreifen. Denn dann wäre zu befürchten, dass man damit das bestehende Straßensystem und damit andere Bürger zusätzlich belasten würde, die heute ebenfalls schon Verkehrsbelastungen bei sich vorfinden, erklärte der Bürgermeister.
Keine Gefahrenlage
Außerdem sehe die Polizei auf Anfrage des Bauordnungsamts im Herzogenauracher Rathaus keine entsprechende Gefahrenlage. Die für Tempo 30 erforderlichen besonderen Umstände seien dort nicht gegeben, auch gebe es keine Gründe für einen Ausnahmefall, wie zum Beispiel unmittelbar an solchen Straßen gelegene Schulen oder Kindergärten.
Die Grünen hatten die Maßnahme auf den einen Teil der Niederndorfer Hauptstraße beschränkt, der inzwischen Ortsstraße ist. Also ab beziehungsweise bis zu der Kreuzung mit der Vacher Straße respektive Peter-Fleischmann-Straße, in und aus Richtung Herzogenaurach. Die Verkehrsbelastung ist laut einer Stellungnahme von Rathaussachbearbeiter Thomas Nehr in der gesamten Ortsdurchfahrt aber die gleiche, also auch auf dem anschließenden Stück Staatsstraße. Die Stadt Herzogenaurach sei zwar für ihren eigenen Bereich zuständig, bleibe aber trotzdem an die Straßenverkehrsordnung gebunden, heißt es in der Stellungnahme.
Also heißt es abwarten, bis die Südumfahrung fertig ist. Dann aber werde die gesamte Niederndorfer Hauptstraße Tempo 30 bekommen, sagte Bürgermeister Hacker, und zusätzlich noch ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen.
Antragstellerin Retta Müller-Schimmel mochte die Argumente nicht nachvollziehen. "Verkehrsberuhigung ist ein Recht der Menschen", sagte sie.