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Neuer Regionalmarktplatz in Uehlfeld: Es bewegt sich was in der Mitte


Autor: Yannick Hupfer

Uehlfeld, Montag, 23. Dezember 2019

Noch müssen die Bauarbeiter im Schlamm stapfen, doch schon bald werden da, wo heute noch Dreck ist, Parkplatz und Supermarkt sein.
Wo jetzt noch Dreck und Schlamm vorherrscht, soll bald ein neuer Supermarkt stehen.  Fotos: Yannick Hupfer


In Uehlfeld entsteht aktuell ein neuer Regionalmarktplatz, einer, der den Ortskern weiter beleben soll. Direkt an der Bundesstraße 470 gegenüber der zwei Banken riss die Gemeinde den alten Rewe-Markt ab. Dahinter gab es Freifläche, die genutzt werden sollte. Die Discounter-Kette Norma zeigte Interesse, wie Bürgermeister Werner Stöcker (CSU) bei einem Rundgang über die Baustelle erklärte. "Wir haben uns gefreut, dass sich Norma für uns interessiert", sagt Stöcker.

Zunächst wollte man laut Norma-Expansionsleiter Mirco Schrameyer eine Filiale auf dem Festplatz, also am Ortsrand, errichten. "Das hat uns aber auch nicht so gefallen", erklärt Schrameyer. Das Konzept von Norma sei, bei den Menschen im Zentrum zu bleiben und nicht auf grünen Wiesen Geschäfte zu bauen. Der Bürgermeister zeigte ihm die mögliche Fläche im Ortsinneren: 8000 Quadratmeter. "Das ist für Norma auch ein neuer Weg", erklärt Stöcker.

Kern wird wiederbelebt

Nun wird der Kern des Dorfes wiederbelebt, denn die Verantwortlichen dachten sich ein Konzept aus, das mehr sein sollte, als nur ein Supermarkt. Neben dem Discounter kommt auch noch die Bäckerei Merkel in den Neubau, die mit einem Café zum Verweilen einladen will.

Im Inneren des Gebäudes kann man in den Discounter durchlaufen, außerhalb entsteht zudem ein weiteres Gebäude, das an die alte Metzgerei Rössner angrenzt. Hierhin zieht der bereits bestehende Lotto-Laden um und wird sein Sortiment erweitern, erklärt Schrameyer. Neben einer Postannahmestelle, wie es sie heute schon in dem Laden gibt, sollen noch Geschenke verkauft werden. In dem zweiten Gebäude ist eine weitere Verkaufsfläche, deren Nutzung allerdings noch unklar ist.

Die zwei separaten Gebäude Discounter mit Bäcker und Lotto-Laden sind verbunden durch einen gemeinsamen Parkplatz, der über 70 Stellplätze bietet. "Wir hoffen, dass dadurch eine neue Mitte entsteht, die den Ortskern belebt", meint Schrameyer.

Auf den Stellflächen sollen auch zwei Elektroladesäulen für E-Autos installiert werden. Außerdem plant Norma mehrere Ladestationen für E-Bikes. Der Parkplatz wird auch außerhalb der Öffnungszeiten nutzbar sein. Doch die Bürger sollen vor allem auch zu Fuß zum neuen "Regionalmarktplatz" kommen können, weshalb ein öffentlicher Fußweg das komplette Gelände durchkreuzt.

Bürgermeister Stöcker sieht in seinem Dorf bereits jetzt eine starke Mitte: neben den Banken gibt es im Kern auch einen Friseur, Ärzte, einen Bäcker, Metzger und ein Gardinen-Geschäft.

Der Rohbau der zwei Gebäude steht bereits, auf dem Norma- und dem Bäckergebäude ist bereits ein Dach. "Wir liegen sehr gut im Zeitplan", sagt Schrameyer. Verzögerungen hatte es wegen Genehmigungen gegeben. Die Baugenehmigung sei laut Stöcker erst vor ein paar Monaten gekommen.

Zwischen Mai und Juni will man laut Norma den Regionalmarktplatz nun fertigstellen, ein Unsicherheitsfaktor seien aber noch die Außenanlagen. Gibt es Bodenfrost oder ist es zu feucht, kann man laut Schrameyer außen nicht weiterbauen.

Neues Quartier für Fledermäuse

Im alten Rewe-Markt hatten sich außerdem etwa 30 Fledermäuse eingenistet, die nun in einem Notquartier neben der Baustelle umgesiedelt wurden. Mit einem Fledermausberater will man nach der Fertigstellung einen geeigneten Standort für das Sommerquartier der Tiere suchen, meint Stöcker.

Für die kalten Monate hingegen bekommt der gesamte Regionalmarktplatz ein Nahwärmenetz, sodass die Kunden beim Einkaufen nicht frieren müssen. Die Bauarbeiter hingegen müssen wohl noch einige kalte Tage auf der Baustelle in Kauf nehmen.