Netz um Höchstadt wird dichter
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 03. April 2019
Der Landkreis Erlangen-Höchstadt schickt ab September mehr Busse auch in die kleinsten Ortschaften. Die Stadt profitiert von den Schulbuslinien.
Mit jedem Fahrplanwechsel verbessert sich im Landkreis Erlangen-Höchstadt das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr. Wenn im September der Winterfahrplan anläuft, werden vor allem die Gemeinden rund um Höchstadt davon gewaltig profitieren.
Auf sieben Linien wird das Angebot an Fahrten deutlich ausgeweitet - insgesamt fast verdoppelt. Am Dienstagabend stellten Stephan L. Kroll und Hartmut Jaißle von der Firma Nahverkehrsberatung Südwest im Verkehrsausschuss des Höchstadter Stadtrats die Linien vor, mit denen ab September das Stadtgebiet und die Höchstadter Ortsteile noch besser erschlossen werden sollen.
Die beiden Verkehrsexperten unterstützen mit ihrem Planungsbüro den Landkreis und wurden mit der Planung des Linienbündels 1 "Ebrach-/Lindach-/Weisachgrund" beauftragt. Kroll kündigte in der Sitzung in Höchstadt eine "massive Veränderung" des Busangebots an.
Ausschreibung läuft
Der von den Beratern ausgearbeitete Nahverkehrsplan wurde von den zuständigen politischen Gremien bereits abgesegnet. Derzeit läuft die europaweite Ausschreibung der Linien. Wie im ÖPNV inzwischen Vorschrift, musste der Landkreis für das ganze Linienbündel 1 eine sogenannte Vorabbekanntmachung veröffentlichen. Damit bekamen Busunternehmer die Chance, einzelne Linien eigenverantwortlich auf eigene Rechnung zu übernehmen.
Solche Übernahmen gibt es bisher aber nur für die beiden Linien 205 und 203 E, Höchstadt-Erlangen. Auf diesen Linien zahlt der Kreis nichts mehr dazu. Bei den jetzt ausgeschriebenen Verbesserungen im Linienbündel 1 hat sich allerdings kein Unternehmen gemeldet, das auf eigene Rechnung fahren möchte. Somit wird der Landkreis das vermutlich auftretende Defizit tragen.
Dafür richtete Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL) einen ganz besonderen Dank an den Landkreis. Das verbesserte Angebot müsse jetzt nur noch für die Bürger transparenter gemacht werden, meinte Brehm. Dafür soll die Firma Nahverkehrsberatung Südwest einen Anschlussauftrag von der Stadt Höchstadt erhalten.
Brehm betonte einmal mehr, dass der ÖPNV in Höchstadt auch von den vielen Schulen am Ort profitiere. Bei den Schulbussen handle es sich um öffentliche Linien, in denen jeder Bürger mitfahren kann.