Naturparadies ist in Weisendorf im Entstehen
Autor: Richard Sänger
Weisendorf, Dienstag, 11. Sept. 2018
Die Weisendorfer wollen aus dem verlandeten Badweiher ein Schmuckstück machen. Für rund eine Viertelmillion Euro soll ein Weiher mit Uferbefestigung entstehen und auf der Insel könnte eine Sichtachse den Blick auf die Kirche freigeben.
Die Neugestaltung des Badweihers sorgte im Marktgemeinderat erwartungsgemäß wieder für rege Diskussion. Einige Marktgemeinderäte wollten bereits ins Detail gehen. Dabei stellten die Planer Georg Schreiber vom Büro Valentin Maier Bauingenieure und Landschaftsarchitektin Kathrin Nißlein nur eine überarbeitete Planskizze mit ihren Ideen vor.
Bürgermeister Heinrich Süß wies mehrmals darauf hin, dass nur ein Entwurf vorgestellt werde, und die genaue Ausführung erst mit dem Planungsauftrag konkretisiert werden könne. Wie Schreiber dazu erläuterte, müssen erst die Grundstücksgrenzen festgestellt werden und damit eine Bestandsaufnahme erfolgen, denn die Neugestaltung betreffe nur den Weiher mit dem gemeindeeigenen Grundstück.
Auf Vorschlag des Bürgermeisters soll dazu auch ein Ortstermin mit dem Marktgemeinderat, den angrenzenden Grundstückseigentümern sowie der unteren Naturschutzbehörde stattfinden, um die Details zur Uferbefestigung und den erforderlichen Wirtschaftsweg festzulegen. Für den Bürgermeister steht außer Frage, dass das Ostufer an der Staatstraße neu gestaltet und mit einem breiteren Fußweg versehen werden müsse, auch die Insel und das Süd- sowie Nordufer müssten befestigt und gegen Ausspülungen geschützt werden.
Wie Kathrin Nißlein erläuterte, sollten auch Entlandungsarbeiten sowie ein Gehölzschnitt auf der Insel erfolgen. Die Neugestaltung solle naturnah erfolgen, denn an den Ufern und auf der Insel sowie im Schilfgürtel habe sich eine Vielzahl Wasser- und Singvögel angesiedelt. Die Landschaftsarchitektin will ökologische Nischen anlegen und auch Totholz einbringen.
Für den Wirtschaftsweg am Südufer schlug Georg Schreiber vor, dass der begrünte Weg nach der Vegetationszeit einmal im Jahr gemäht werden und ansonsten der Natur und den Vögeln überlassen werden solle.
Die Mitteilung der Landschaftsarchitektin, dass die untere Naturschutzbehörde empfiehlt, die Pappeln am Südufer aufgrund ihres Alters zu fällen und es neu zu bepflanzen, stieß bei Norbert Maier (Grüne) auf massive Kritik: Es solle keine Abholzung geben.
Die Planer schlugen vor, auf der Insel - die ursprünglich zweigeteilt war - eine Sichtachse zur katholischen Kirche zu schaffen. Die Schneise sollte mit 30 bis 50 Zentimetern Wasser überspült und damit ein Zuwuchern mit Gehölz verhindert werden.