Mystische Momente im Münster Münchsteinach
Autor: Paul Frömel
Münchsteinach, Dienstag, 22. Oktober 2019
St. Nikolaus stammt zum Teil aus dem 12. Jahrhundert. In diesem historischen Gemäuer verknüpft Pfarrer Markus Müller biblische Texte mit der Gegenwart.
Das Urteil unseres Testers Wer in den Gottesdienst geht, um zur Ruhe zu kommen, um sich zum Nachdenken anregen zu lassen oder auch, um Orgelmusik zu genießen, der ist in Münchsteinach genau richtig. Wenn man die Klosterkirche betritt und die paar Stufen zu den Sitzbänken hinabgeht, fühlt man sich ein wenig ins Mittelalter versetzt, und es würde kaum verwundern, wenn plötzlich betende Mönche um die Ecke kommen. In der Kirche herrscht dank der schlichten, aber imposanten Architektur eine fast meditative Stimmung, die dazu einlädt, sich auf den Inhalt des Gottesdienstes einzulassen. Das Thema - in diesem Fall die Sorgen - wird immer wieder aufgegriffen, sodass jeder Besucher einen Anknüpfungspunkt finden kann. Pfarrer Markus Müller ist der Gemeinde während des ganzen Gottesdienstes nicht nur mit Blicken zugewandt, sondern öffnet sich auch mit Worten, gibt Persönliches preis und macht dadurch sowohl sich als auch die Bibelworte nahbar. Ein bisschen schade ist lediglich, dass der Gesang der Gläubigen von der Orgel komplett übertönt wird, was aber bei einem zahlreicheren Besuch eventuell anders sein kann.
Die Bewertung im Einzelnen
Einstieg:
Der Gottesdienst beginnt mit einem kleinen Orgelvorspiel, bevor Pfarrer Markus Müller die Gemeinde begrüßt und auch gleich den Wochenspruch "Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch" aus dem 1. Petrusbrief erwähnt. Dann stellt er den Bezug zum Alltag her, indem er kurz von einem Gespräch mit einem Gemeindemitglied über Sorgen berichtet. Musik: Die Akustik in der romanischen Münsterkirche St. Nikolaus mit ihrem hohen Mittelschiff ist grandios, das fehlerfreie Spiel der Organistin erfüllt den Kirchenraum. Der Gesang der Gottesdienstbesucher, die in überschaubarer Anzahl erschienen sind, verliert sich allerdings etwas in dem großen Gotteshaus.
Lesung:
Die Lesung wird von einer Lektorin flüssig vorgetragen und ist klar und deutlich zu verstehen. Inhaltlich nimmt sie mit dem Vortrag des 1. Petrusbriefs zunächst den Wochenspruch auf und trägt zum Thema "Sorgen" ergänzend einige Verse aus Matthäus 6 vor.
Predigt: