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Muße und Entspannung statt Gegacker


Autor: Richard Sänger

Weisendorf, Sonntag, 28. Oktober 2018

Edelgeflügel Dank des Rassegeflügelzüchtervereins Rezelsdorf hat der Markt Weisendorf in diesem Bereich einen hohen Stellenwert.
Die Züchter präsentieren Tiere mit besonderem Federkleid.  Fotos: Richard Sänger


Der Rassegeflügelzüchtervereins Rezelsdorf (RGZ) richtete am Wochenende die Bayerische Zuchtbuchschau, verbunden mit einer Sonderschau des SV Sussex und Zwerg-Sussex-Züchter mit 80 Ausstellern und mehr als 900 Tieren aus.

Dazu begrüßte Ausstellungsleiter Stefan Winterbauer neben zahlreichen Züchter auch den Schirmherrn und Bundestagsabgeordneten Stefan Müller (CSU) sowie den Weisendorfer Bürgermeister Heinrich Süß, aber auch eine Vielzahl an Verbandsvertretern. Der Vorsitzende Reiner Zink und Stefan Winterbauer freuten sich, dass nach der Bayerischen Landesjugendschau im Jahr 2003 und der Bayerischen Ziergeflügelschau im Jahr 2011 nun die Bayerische Zuchtbuchschau in den Weisendorfer Ortsteil abgehalten werden konnte.

Verlockende Ausstellung

Der RGZ-Rezelsdorf wurde 1971 gegründet und zählt nahezu 300 Mitglieder. In der Halle finden immer wieder Geflügelmärkte, Bezirksschauen und Kreisschauen sowie Hauptsonderschauen statt. Sie locken damit Züchter und Freunde des Federviehs nach Rezelsdorf. Allerdings beklagt der Vorsitzende, dass auch in seinem Verein die aktiven Züchter immer weniger werden und sicher eine Folge des immer größeren Freizeitangebotes sei und sich immer weniger Menschen dem Hobby der Rassegeflügelzucht widmen.

Für Bürgermeister Heinrich Süß ist der Umgang mit lebensfrohen Tieren ein praktizierender Tierschutz und belegt den Respekt an der Natur und zeigt, dass Tierhaltung und Zucht im Einklang mit artgerechter Haltung kein Gegensatz sind. In seinem Grußwort würdigte der Bürgermeister das Engagement des Vereins in der Marktgemeinde und insbesondere die hervorragende Jugendarbeit.

Der Schirmherr Stefan Müller betonte in seinem Grußwort, dass die Geflügelzucht zwar ein anspruchsvolles aber doch schönes Hobby sei. "Was gibt es Schöneres, als ein frisches Frühstücksei von den eigenen Hühnern, als aus einer Massentierhaltung?", fragte der Abgeordnete unter Beifall.

So sei der Alltag der Menschen von Hektik und Stress geprägt und dann biete die Beschäftigung mit der Geflügelzucht und den Tieren die Möglichkeit, Muße und Entspannung zu finden. Das habe auch die Jugend erkannt und Müller lobte die intensive Jugendarbeit des Vereins, so wird der Weg geebnet, mit der Zucht fortzufahren und damit ein altes Kulturgut zu erhalten und weiterzugeben.

Förderung der Zucht

Standen früher überwiegend Eier, Braten und Federkissen im Vordergrund der Geflügelhaltung, sind es heute andere Aspekte und genau so wichtig: Naturverbundenheit, eigene Lebensmittelproduktion, Schutz von bedrohten Haustierrassen und insbesondere der Erhalt eines jahrhundertealten Kulturgutes.

Denn bei der Zucht geht es mit einer akribischen Zusammenstellung der Zuchttiere an. So werde nicht ausschließlich auf Schönheit geachtet, sondern es werden Tiere aus guten Zuchtlinien und Hennen mit guter Legeleistung zusammengestellt.

Auf einer Zuchtbuchschau werden nicht nur die äußerlich sichtbaren Rassemerkmale und wie sich die Tiere präsentieren gewertet, sondern auch deren Legeleistung und die Anzahl der aufgezogenen Jungtiere. So ist es den Züchtern, die sich dem Zuchtbuch angeschlossen haben, zu verdanken, dass die Vitalität und die Zuchtfreudigkeit der Rassetiere gefördert und erhalten bleibt.

Bereits am Freitag waren 13 Preisrichter und sechs Preisrichteranwärter aus Bayern in Rezelsdorf die Tiere zu bewerten und sie waren mit der Qualität der Tiere sehr zufrieden. Dies spiegelte sich auch in sehr vielen hohen Noten wieder und es wurde mehr als 30 Mal die Höchstnote vergeben. Dies zeigt auch den hohen Zuchtstand im Landesverband der Bayerischen Rassegeflügelzüchter. So konnten 13 Ehrenbänder und 13 Ehrenteller sowie 27 Leistungspreise sowie 16 Zuchtpreise überreicht werden.