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Musik-Workshops sind in Höchsdtadt der Hit


Autor: Andreas Dorsch

Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 19. Mai 2017

Auch die Höchstadter Musikschule geht mit der Zeit und setzt mehr auf zeitlich begrenzte Aktivitäten beim gemeinsamen Musizieren als auf feste Ensembles.
Fünf Gruppen der Höchstadter Musikschule mit 65 Musikern spielten beim Sommerkonzert 2016 gemeinsam. Foto: Larissa Händel


"Unser Ziel ist es, möglichst vielen Kindern eine musikalische Basis zu vermitteln", sagt Gerhard Geuder, der Leiter der Höchstadter Musikschule. Dabei müssen sich er und seine Musiklehrer-Kollegen auch den gewandelten Vorstellungen ihrer potenziellen Kunden, der Musikschüler, anpassen. Ein Trend geht beispielsweise weg von festen Ensembles hin zu Workshops, die auf zwei Wochenenden begrenzt sind.

Städtische Musikschulen wie die Höchstadter sind immer ein Zuschussbetrieb. Im Musikschuljahr 2011/2012 wurden in Höchstadt 419 Schüler unterrichtet, wobei die Stadt 148 000 Euro zuschoss. Heuer sind es 600 Schüler, der Zuschussbedarf ist auf 171 000 Euro veranschlagt. Wie Geuder kürzlich in einer Sitzung des Kulturausschusses berichtete, seien die Anmeldezahlen aktuell leicht rückläufig. Er führt das auf geburtenschwache Jahrgänge zurück.


Zwischen 2 und 75 Jahre

Man lässt sich auch in Höchstadt etwas einfallen, um attraktiv zu bleiben. 13 Lehrer unterrichten zwischen vier und 20 Stunden in der Woche. Die Schüler sind zwischen zwei und 75 Jahre alt. Der Großteil davon sind Jugendliche, sagt Geuder.

Aber auch ältere Jahrgänge nutzen zunehmend das Angebot der Musikschule - und das wird immer größer. So genießt der Jazzchor regen Zulauf. Überhaupt kommt der seit drei Jahren angebotene Gesangsunterricht gut an. Noch recht neu ist auch die Geigenklasse. Schwierig sei es dagegen, feste Ensembles längerfristig am Laufen zu halten. "Die Leute wollen sich nicht mehr so binden", stellt der Musikschulleiter fest.

In Höchstadt reagiert man auf diese Entwicklung mit Workshops. Musiker und Sänger aus allen Altersklassen kommen für zwei Wochenenden zusammen, um gemeinsam intensiv zu proben. Dann gibt es ein oder zwei Aufführungen und das Projekt ist beendet. Beim Sommerkonzert im vergangenen Jahr standen nach zwei Probenwochenenden 65 Musiker gemeinsam auf der Bühne.

Auch heuer ist wieder ein solcher Workshop geplant. "Bläserklasse meets Rockband" ist das Motto und Geuder will dabei den Schwerpunkt auf das Stück "Bilder einer Ausstellung" von Modest Mussorgski legen. Die einzelnen Sätze dieses Werkes, die Gemälde und Zeichnungen beschreiben, sind ideal für Orchester und andere Instrumentalbesetzungen geeignet.

Jeder, der ein Instrument halbwegs spielen kann, kann sich bei der Musikschule für diesen Workshop anmelden. Geprobt wird dann am 30. Juni/1. Juli und am 7./8. Juli. Abschlusskonzerte sind am Sonntag, 9. Juli, um 14.30 Uhr in der Fortuna Kulturfabrik und am Samstag, 7. Oktober, in der "Nacht der Kulturen".


Zu heiß unterm Dach

Ein Problem wird für die Höchstadter Musikschule jetzt im Sommer wieder akut: das Klima in den meisten Probenräumen im Dachgeschoss der Fortuna Kulturfabrik. Vor allem im Juni und Juli sind die Temperaturen unterm Dach schweißtreibend. Eine Klimaanlage gibt es nur in einem Raum. Auch die Instrumente leiden unter der Hitze. "Die Klaviere müssen wir im August, wenn Ferien sind, kaltstellen", sagt Geuder.