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Mühlhausener Rektorin geht in den Ruhestand


Autor: Johanna Blum

Mühlhausen, Freitag, 27. Juli 2018

Gudrun Boss geht nach 15 Jahren als Schulleiterin von Mühlhausen in den Ruhestand.
So hat sich Gudrun Boss immer wohlgefühlt: inmitten ihrer Schüler. Foto: Johanna Blum


Ein berührendes Abschiedsprogramm für die scheidende Rektorin der Grund- und Mittelschule Mühlhausen, Gudrun Boss, hatten die Lehrer und Schüler liebevoll zusammengestellt. Liedbeiträge, Filme, Bilder und Ansprachen wechselten sich ab, und trotz der Hitze in der Schulturnhalle wurde es keinem zu viel.

Auch die Bürgermeister oder deren Stellvertreter aus dem Gebiet des Schulverbunds, Friedrich Gleitsmann (CSU/BB, Wachenroth), Klaus Faatz (CSU, Mühlhausen), Helmut Schleicher (FWGS, Pommersfelden) sowie Günter Schulz (SPD, Höchstadt) waren unter den Gästen. "Viel Energie hat sie in die Schule gesteckt, und für ihre Überzeugung hat sie immer gekämpft", lobte Gleitsmann im Namen seiner Kollegen.

Michael Ulbrich sprach als Vorsitzender des Schulverbunds von einer Frau mit großem Verhandlungsgeschick und enormer Hartnäckigkeit. Mit ihr zu verhandeln sei "kein Spaß" gewesen. "Sie hat nicht nur eine Löwenmähne, sie ist eine Löwin", sagte er schmunzelnd. Ihr Löwenmut und ihr immenses Engagement durchzog alle Redebeiträge.

Schulrat Siegfried David ließ das Berufsleben von Gudrun Boss Revue passieren. Von 1991 bis 1996 war sie Konrektorin an der Volksschule Lonnerstadt - Weisachgrund, ab 1996 Seminarrektorin und seit 2003 ist sie Rektorin der Volksschule Mühlhausen. Häufige Teilnahme an berufsbezogenen Fortbildungen, die Leitung des Arbeitskreises Ausländerpädagogik und die jährliche Teilnahme am türkischen Lehrertag seien nur einige Stationen ihres erfüllten beruflichen Lebens. Sie sei auch Expertin in allen Fragen interkultureller Erziehung und im Bereich DaZ (Deutsch als Zweitsprache). "Du hinterlässt deinem Nachfolger ein geordnetes, neu gestaltetes Haus. Du kannst beruhigt in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Alles Gute!", so der Schulrat.


Auf des Vaters Spuren

Gudrun Boss selbst erinnerte sich zurück. "Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal als Konrektorin in Lonnerstadt auf dem Bürostuhl meines Vaters, des ehemaligen Rektors dort, sitzen würde" erklärte sie. "Mein Traum von einer Schule, in der die Schüler möglichst lang zusammen bleiben, wird nicht so schnell in Erfüllung gehen", bedauerte sie. In Mühlhausen fühlte Boss sich unter lauter netten und engagierten Kollegen wohl. "Auch hatte ich viel Glück mit meiner Sekretärin Frau Glück", fügte sie noch an.

Die Kollegen Johannes Kügel und Beate Ehbauer-Dörres schauten im Rückblick hinter einige Türen, durch die ihre Chefin gerne gegangen ist, und schenkten ihr dann gemeinsam mit den Schülern ein Feenhäuschen aus einem Baumstamm mit Rädern. "Hinter der Türe sind deine Feen", erklärte Beate Ehbauer-Dörres. Ein langjähriger Freund noch aus der Seminarzeit, Klaus Wenzel, Ehrenpräsident des Bayerischen Lehrerverbands, empfahl ihr, beim Projekt "Betreutes Nichtstun" einzusteigen. Die Schüler der Klassen 4a und 4b mit Esther Ernst und Andrea Lemke führten einen Abschiedsrap vor. Als Lehrerin Karin Hofmann "Memories" aus Cats sang, herrschte ergriffene Stille in der Aula. Zum Abschluss stürmten alle Schüler auf die Bühne und sangen noch einen Rausschmeißer "Komm lass das nie zu Ende gehen", bevor bunte Luftballons durch die Halle flogen.