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Mittelfranken helfen in Kamerun


Autor: Johanna Blum

Adelsdorf, Sonntag, 29. Mai 2016

Mit Spendengeldern aus Vestenbergsgreuth und Adelsdorf ist in Kamerun ein Labor renoviert worden. Schulleiter Christian Bouwé pflegt Kontakte nach Franken.
Die Schüler haben das neue "Adolf Wedel Laboratoire" schon in Beschlag genommen. Foto: privat


Der junge Priester Christian Bouwé leitet in Bafang in Kamerun das "College Bilingue St. Paul". Dass der örtliche Bischof Abraham Kome dort jetzt nach der Firmung von 144 Schülern ein neues Chemielabor mit dem Namen "Adolf Wedel Laboratoire" einweihte, liegt in Bouwés Kontakten in den Raum Höchstadt begründet.

Im Jahr 2005, dem Jahr des Weltjugendtags in Köln, kam er mit der französischen Gruppe aus St. Malo zum ersten Mal nach Adelsdorf. Seitdem besuchte er jedes Jahr, meist im Sommer, einige Zeit seine Adelsdorfer Freunde und war abwechselnd Gast bei Familie Galster in Aisch, Familie Roth in Uttstadt und Familie Ruß in Weppersdorf.

Vor zwei Jahren, nach Beendigung der Doktorarbeit in Rom, schickte ihn sein Bischof aber wieder nach Kamerun in sein Heimatland zurück, wo er in Banka, einem Vorort von Bafang, als Gemeindepriester mit etwa 1100 Gläubigen und als Schulleiter des "College Bilingue St. Paul" mit angeschlossenem Internat (1000 Schüler) dringend gebraucht wurde. Kamerun ist ein sehr armes Land, und dauernd quälen den engagierten Priester und Schulleiter große finanzielle Sorgen und Nöte. Das Schulhaus glich - mit europäischen Augen betrachtet - eher einer Bauruine.


Hilferuf nach Adelsdorf

Das erste Ziel des Jungpriesters war, das Gebäude für Schüler und Lehrer etwas bewohnbarer zu machen. Die Toiletten, die Duschen, die Klassenräume, die Biologiesäle und die schadhaften Pausehallen - alles musste und muss dringend wieder instandgesetzt werden. Bouwé wandte sich in seiner ersten Verzweiflung an seine Freunde in Adelsdorf und Umgebung.

Sein Hilferuf blieb im vergangenen Sommer nicht ungehört, und der Missionskreis konnte im vergangenen Herbst eine Spende von 6000 Euro nach Kamerun überweisen. Unter den Spendern waren die Adelsdorfer Firma "Hörrlein - Feinkost International", die Ministranten von St.Stephanus, der Aischer Pfarrchor, und ein größerer Betrag kam auch aus Vestenbergsgreuth vom Unternehmer Adolf Wedel. Nun konnte und kann das marode Gebäude nach und nach eifrig restauriert werden.

Vor kurzem war das Chemielabor der Schule fertig gestellt. Es ist nun das einzige dieser Art in Bafang und das bedeutendste in der Region mit einer Fläche so groß wie Mittelfranken. "Jetzt müssen die Abschlussschüler nicht mehr von ihren Eltern zu den dreiwöchigen Prüfungen viele Kilometer weit zum Teil auch über gefährliche Wegstrecken gefahren werden", freut sich Schulleiter Christian Bouwè. Die Spenden, davon der größte Teil aus Vestenbergsgreuth, hatten dies erst möglich gemacht. "Unser Bischof ist sehr stolz auf Herrn Wedel und sehr dankbar, denn ohne dessen großzügige Spende wäre dies alles nicht möglich gewesen!", so Abbè Christian. "Wir schließen ihn immer in unsere Gebete mit ein", fuhr er fort.


Nächste Spende ist unterwegs

Damit aber noch nicht genug. Vor kurzem konnte der Missionskreis Adelsdorf wieder eine Spende über 2500 Euro nach Kamerun überweisen. "Ein Großteil davon ist der Erlös aus dem diesjährigen Fastenessen, aber auch der Aischer Chor spendete einen Teil seiner Einnahmen vom letzten Weihnachtsmarkt", berichtet Gertrud Stubenvoll, die Vorsitzende des Missionskreises zufrieden. Da noch viel in Bafang zu tun ist, sind die Spenden aus Adelsdorf auch weiterhin willkommen.