Mit viel Gedröhn durch ganz Aisch
Autor: Johanna Blum
Aisch, Montag, 26. Juni 2017
Am Wochenende war der kleine Ort wieder ganz in den Händen der Oldtimer-Liebhaber. So manche Kuriosität konnte dabei bewundert werden.
Am vergangenen Sonntag trafen sich viele "Oldtimer" im Rahmen der Aischer Sportlerkerwa auf dem Festplatz des SC Hertha Aisch. Es war das dritte Oldtimertreffen. Den ganzen Vormittag rollten Pkw, Traktoren, Krafträder, Nutzfahrzeuge und landwirtschaftliche Maschinen - alles Oldies - ein. Mehr als 130 Fahrzeuge zählte Veranstalter Hans Marr sehr zufrieden.
"Es war um mich gescheh'n"
Bernd Götz ist der stolze Besitzer einer Verolex, eines tschechischen Oldtimers. "Ich hab im 2002 zum ersten Mal so ein Dreirad gesehen und da war's um mich gescheh'n", so Götz. In Karlsbad hat er es dann gefunden und sofort gekauft. Es hat einen Java 350er Motor, 16 PS und laut Angaben beträgt die Höchstgeschwindigkeit 85 km/h und die Betriebsgeschwindigkeit 45 km/h. "Ich nutze das Fahrzeug noch täglich und der Zweitakter braucht um die sieben Liter Gemisch auf 100 Kilometer", erklärt er den Umstehenden. Ein alter Traktor, ein McCormack Benziner, Baujahr 1939, fiel so manchem Besucher auf. Peter Hilpert besitzt ihn seit 1974. "Original fuhr er mit Petroleum, aber ich füttere ihn mit Benzin", verrät er. Der Traktor schafft stolze 18 km/h. "Schon 2015 wollte ich auch in Aisch teilnehmen, aber da hat der Alte mittendrin schlapp gemacht", lacht er. "Als Besitzer eines Oldtimers muss man schon Bastler sein, man braucht viel Knowhow - und viel Liebe", betont er.
Der rote Renault "Monaquatre", Baujahr 1932, ist eine besondere Augenweide. Zwischen 15 und 20 PS sitzen unter der Haube. Das Fahrzeug war total verrostet in einer Scheune bei Karlsbad gestanden. "Mein Opa Kurt Knöttner, hat ihn damals gekauft und nach rund 14 Jahren Tüftelei und Bastelei konnte er die lang ersehnte Jungfernfahrt antreten", erzählt Tina Volkert. "Mein Cousin Michael Göpfert hat sogar ein Buch über die Restaurierung dieses Oldtimers geschrieben", verrät sie stolz. Heute wird der Renault zum Spaß gefahren und Tinas Familie unternimmt gerne am Sonntag Ausflüge mit dem schicken Wagen, aber auch für Hochzeiten wird der rote Alte gern genommen.
Die Afrikaausführung
Um ein uraltes Wehrmachtsgespann, einen Zündapp Bj. 1943 - die Afrikaausführung - standen viele neugierige Besucher. Seit 1997 ist Herbert Fischer aus Lonnerstadt der stolze Besitzer. "Zum Restaurieren hab ich mehr als drei Jahre gebraucht", verrät er. Auch er erklärt, dass man für solche Fahrzeuge technisch sehr versiert sein muss.Im Hintergrund spielten die Aischtaler Knutschbär'n, die Hüpfburg erzitterte unter dem Gewicht der vielen Kinder. Gegen 14 Uhr formierte sich der Oldtimerkonvoi und die alten Fahrzeuge zogen mit Gebrumm und Gedröhn durch ganz Aisch.