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Miriam Imhof verlässt die Bühne


Autor: Richard Sänger

Herzogenaurach, Donnerstag, 28. Dezember 2017

Die Kulturbeauftragte der Fachklinik Herzogenaurach geht nach über 20 Jahren in den Ruhestand.
Miriam Imhof auf der Bühne, von der sie unzählige Male Künstler und Gäste begrüßte.Richard Sänger


Nach 20 Jahren geht Kulturbeauftragte Miriam Imhof in den Ruhestand und verlässt die Bühne der Fachklinik. Ihre Nachfolgerin Melanie Bär wird ab 2018 die Aufgabe der kulturellen Veranstaltungen übernehmen.

Zwei Jahrzehnze lang zeichnete Imhof für die Kulturevents in den Räumen der Fachklinik verantwortlich, jeweils mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Sie kann auf unzählige von ihr organisierte Veranstaltungen wie Konzerte, Vorträge, Lesungen und Kreativkurse sowie Ausstellungen und Bildungskurse zurückblicken.

Genau dies war auch das Ziel von Miriam Imhof: "Unsere Klinik ist um eine ganzheitliche Behandlung bestrebt und es ist für die Patienten wichtig, auch mal für einige Zeit die Seele baumeln lassen zu können". Die Fachklinik zählt nicht zuletzt dank des großen Engagements ihrer Kulturbeauftragten zu einem festen Bestandteil im Herzogenauracher Kulturleben.


Arbeit mit Leidenschaft

"Und plötzlich kommt das Alter, in dem die Rentenversicherung mich als Privatier nach Hause schickt", meint Imhof im Pressegespräch und setzt hinzu, sie habe ihre Arbeit sehr gerne und mit Leidenschaft getan. "Denn die Lebenszeit läuft von selbst ab, aber den Inhalt kann man beeinflussen und das Fühlen muss man rüberbringen und ich wollte erreichen, dass der Mensch in sich hineinhört und ich denke, das ist mir auch oft sehr gut gelungen", erinnert sie an viele Veranstaltungen.

So wurde sie in all den Jahren auch von vielen Schicksalen der Patienten berührt und davon überzeugt, im Team der Fachklinik das Beste zu geben. "Als ergänzender Baustein im Behandlungskonzept der Klinik konnte ich in einem wunderbaren, sehr familiären Team mitarbeiten und hochmotivierte Mitarbeiter kennenlernen, was ich die vielen Jahre sehr genossen habe", erklärt Imhof mit einem Blick auf die letzten Jahre. Und setzt hinzu: "Menschen eine positive Lebenseinstellung zu vermitteln und ihnen eine Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen, das war mein persönliches Ziel." So habe sie die Monatszeitung für die Klinik erstellt und 365 Veranstaltungen für die Patienten im Jahr organisiert.


Auf die Patienten kommt es an

Dabei müssten kulturelle Veranstaltungen in einer Klinik etwas anders ablaufen, als auf einem Marktplatz oder Festzelt. So sollten nicht "irgendwelche" Künstler eingeladen werden, sondern sehr wichtig war auch immer die Atmosphäre, in erster Linie müssten sich die Patienten wohlfühlen und sie dürfen auch nicht überfordert werden. "Um Künstler zu bekommen, muss man manchmal auch ganz schön pelzig sein und darf sich nicht abwimmeln lassen", erzählt Imhof schmunzelnd.

So engagierte Imhof Norbert Neugirg mit seiner Altneihauser Feierwehrkapell`n, Lizzy Aumeier, Stefan Grasse, Cornelia Götz, Tatjana Shapiro, Rüdiger Schmitz von "Tante Luise und Herr Kurt" und viele andere.

In all den Jahren wurde sie immer wieder von Thomas und Gerald Fink sowie von Klaus Jäckle unterstützt. Ein großes Lob hat sie auch für Altbürgermeister Hans Lang und seinem Nachfolger German Hacker, auch die Mitarbeiter des Kulturamtes hätten immer ein offenes Ohr gehabt.

Bereut hat Imhof es im Übrigen nie, dass sie vor über 20 Jahren dem Wunsch des damaligen Geschäftsführer Edmund Fröhlich entsprochen habe, der sie in ihrem Atelier in Neuhaus fragte, ob sie nicht Interesse hätte, die Kulturarbeit für die Fachklinik Herzogenaurach zu übernehmen.