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Michael Székely ist keine "Fahne im Wind"


Autor: Andreas Dorsch

, Dienstag, 17. Sept. 2013

Seit 1991 ist Michael Székely bei der FDP in Erlangen. Obwohl er erst 44 ist, ist er also politisch schon ein "alter Hase". Jetzt kandidiert er im Wahlkreis Erlangen für den Bundestag.
Michael Székely, der Bundestagskandidat der FDP für den Wahlkreis Erlangen. Foto: privat


Michael Székely ist FDPler - trotzdem stehen für ihn nicht die Unternehmen, sondern Menschen und Themen im Mittelpunkt, wie er im FT-Interview betont.

Warum soll der Wähler gerade bei Ihrem Namen sein Kreuzchen machen?
Michael Székely: Das Kreuzchen bedeutet für die Wähler, dass sie sicher sein können, dass ein "Mensch wie Du und ich" ihre Interessen und Sorgen in Berlin vertreten wird. Der Ausspruch einer Bürgerin nach einer der ersten Podiumsdiskussionen, dass ich der erste FDP-Politiker sei, den sie und ihr Mann wählen werden, bekräftigt mich in meinem Handeln.

Persönliche Merkmale wie Familienvater, mittleres Alter, Freiberufler, Kirchenvorstand zeigen, dass eine gesunde Mischung dafür Sorge tragen wird, dass verantwortlich und bürgernah Politik gestaltet werden wird.

Was hat Sie dazu bewogen, eine politische Karriere einzuschlagen?
Ich bin seit nahezu 23 Jahren politisch aktiv, also mehr als die Hälfte meines Lebens. Das Interesse wurde bei mir unter anderem während meines Wehrdienstes geweckt, als ich den Fall der Mauer und die unmittelbaren Auswirkungen auf unseren damaligen Alltag aus ungewohntem Blickwinkel erlebte. Ich habe mir dann vor Ort in Erlangen mehrere politische Organisationen angesehen und mich bewusst für die FDP und die Jungen Liberalen entschieden. Deren Ziele und Inhalte spiegeln nach wie vor meine persönliche Meinung am besten wider. Nach vielen Jahren in verantwortungsvoller Position (unter anderem acht Jahre Vorsitzender der FDP Erlangen) ist es nun an der Zeit, meine Ideen und meine Kraft in Berlin einzubringen.

Wofür würden Sie sich als Bundestagsabgeordneter besonders einsetzen - was dürfen speziell die Bürger aus dem Wahlkreis Erlangen von Ihnen erwarten?
Ich denke, vor allem das Kindeswohl muss im Mittelpunkt unserer Familienpolitik stehen. Frühkindliche Bildung ist hierbei unerlässlich. Partei der Mitte bedeutet für mich nicht, dass die Liberalen je nach Wahlergebnis wie die hier oft angeführte "Fahne im Wind" Koalitionen suchen sollten. Menschen und Themen sollen im Mittelpunkt stehen! Beispiele sind für mich persönlich die Bürgerrechte, der Datenschutz und die individuelle Freiheit. Hierfür und für die Belange der Bürger des Wahlkreises Erlangen werde ich mich einsetzen.

Mit der A3 führt eine der europäischen Hauptverkehrsadern quer durch den Wahlkreis. Wie stehen Sie zu einer Autobahn-Maut für alle Fahrzeuge?
Die von einigen Politikern im Wahlkampf wieder angefachte Diskussion muss auf einer sachlichen Ebene betrachtet werden. Eine Maut allein für Nichtdeutsche widerspricht den gesetzlichen Regelungen. Auch die aktuell diskutierte Variante eines Gratis-"Pickerl" für Inländer, das durch die Kfz-Steuer abgegolten sei, dürfte gegen EU-Recht verstoßen. Es besteht somit nur die Möglichkeit einer generellen Pkw-Maut oder das Aufgreifen anderer Lösungen. Ich persönlich hielte eine Abschaffung der Kfz-Steuer bei gleichzeitiger Umlegung auf die Mineralölsteuer für die beste Lösung. Gerade die von den Mautbefürwortern angeführten ausländischen Durchreisenden müssten so ihren Beitrag an deutschen (Autobahn-)Tankstellen leisten.

Würden Sie sich für die Realisierung der seit Jahren diskutierten Stadt-Umland-Bahn von Nürnberg über Erlangen nach Herzogenaurach einsetzen? Macht ein solch schienengebundenes Verkehrsmittel überhaupt noch Sinn?
Nach meiner persönlichen Meinung macht ein solches Projekt tatsächlich Sinn. Mir ist bewusst, dass hier große Kosten auf die einzelnen Kommunen zukommen. Uns allen sollte jedoch bewusst sein, welche Belastungen aktuell unter anderem durch den sogenannten Pendelverkehr hervorgerufen werden. Ich denke aber, dass ein solches Großprojekt nur gemeinsam umgesetzt werden kann, also die öffentliche und die private Hand Investitionen leisten. Durch den Pendelverkehr "beteiligte" Unternehmen (sowohl in Erlangen als auch in Herzogenaurach) sind hier zur Mitwirkung aufgefordert. Ziel sollte auch sein, ein umfassendes Stub-System (Anbindung nach Nürnberg) zu schaffen.

Die Bewohner an der B 470 in Gremsdorf fordern seit Jahren eine Ortsumgehung. Dürften sie auf Ihre volle Unterstützung hoffen?
Der stetig zunehmende (Durchgangs-)Verkehr auf der B470 ist auch mir wohlbekannt. Die Bewohner dürfen hier auf meine volle Unterstützung hoffen. Positiv ist hier zu sehen, dass eine Anmeldung zum neuen Bundesverkehrswegeplan im Frühjahr erfolgte. Da das Projekt aber auch zu anderweitigen Belastungen führen würde, sollte schon jetzt angestrebt werden, die B 470 für "Maut-Flüchtlinge" zu sperren. Kurzfristige Maßnahmen wie Flüster-Asphalt im Ortsdurchgang sind auch nicht zu vergessen.

Persönliches: 44 Jahre alt, verheiratet, zwei Söhne. Michael Székely lebt von Geburt an in Erlangen.

Berufliches: Anwalt

Politisches: Seit 1991 Mitglied der FDP Erlangen, der er unter anderem für acht Jahre als Vorsitzender vorstand.

Ehrenamt: Michael Székely ist im evangelischen Kirchenvorstand aktiv und engagiert sich dort auch als Vertrauensmann. Daneben ist er unter anderem Mitglied im Kinderschutzbund, im Trägerverein der Jugendfarm und im E-Werk e.V.

Ergebnisse der Direktkandidaten und Parteien in den fränkischen Stimmkreisen finden Sie unter wahlen.infranken.de. Auch Detailinformationen zu den Direktkandidaten finden Sie auf dieser Seite.