Michael Meister aus Herzogenaurach will für die AfD in den Landtag
Autor: Christian Bauriedel
Herzogenaurach, Freitag, 21. Sept. 2018
Der Herzogenauracher Michael Meister tritt bei der Landtagswahl für die AfD an. Mit dem rechts-nationalen Parteiflügel habe er nichts am Hut, sagt er.
Er könnte es ganz ruhig haben. Zwischen Herzogenaurach und seinem Haus am Bodensee pendeln, von den Früchten seiner Arbeit leben. Doch Michael Meister kandidiert für den Landtag, für die AfD.
Der 54-jährige Herzogenauracher ist Direktkandidat für Erlangen-Höchstadt und will am 14. Oktober in den Landtag einziehen. Mit Wahlkreis-Listenplatz 8 sehe er seine Chance "50 zu 50".
Meister kommt aus der Medienwelt, für die AfD, deren Verhältnis zur Presse bekanntermaßen sehr kritisch ist, außergewöhnlich.
Karriere bei Privatradiosendern
Bereits im Studium in Bamberg in den 80ern hat er das Aufkommen der Privatradiosender erkannt und sich selbstständig gemacht. Es folgten Gründungen und Beteiligungen an Sendern wie Radio Starlet, Radio 5, Radio N1 und Radio Lindau. Sein letztes Projekt: Truck Radio mit Programm für Fernfahrer. Hinter den Kulissen war er im Mediamarketing und der Rundfunkwerbung aktiv.
Seit 2010 habe er sich aus dem operativen Radiogeschäft zurückgezogen, halte nur noch kleine Kapital-Beteiligungen.
Worte wie "Lügenpresse" würde er nicht in den Mund nehmen, sagt er. Medienhäuser dürften gerne Meinung beziehen. Schließlich handle es sich um Privatunternehmen. Die Öffentlich-Rechtlichen aber würden "belanglose Regierungsunterwürfigkeit" verbreiten.
So mancher in Herzogenaurach kennt ihn vielleicht wegen seines Vaters Hans Meister, dem kirchlichen Entwicklungshelfer in Cajamarca (Peru), dem Aktiven im Arbeitskreis Kultur Grenzenlos, dem Weltmusik-Fan. Ja, sein Vater habe in vielem eine andere Ansicht, sagt der AfD-Politiker. Aber er habe seinen eigenen Kopf.