Mette aus Herzogenaurach war weltweit zu hören
Autor: Manfred Welker
Herzogenaurach, Freitag, 26. Dezember 2014
Ein guter Prediger, erstklassige Musik und eine imposante Kirche: Das sind die Pfunde, mit denen Herzogenaurach wuchern kann.Der Bayerische Rundfunk ließ sich überzeugen und übertrug die Christmette live aus der Herzogenauracher Stadtpfarrkirche St. Magdalena.
Dass am Heiligen Abend etwas Besonderes zu erwarten war, war am Übertragungswagen des Bayerischen Rundfunks neben der Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena in Herzogenaurach zu erkennen. Aus Herzogenaurach wurde die Messe auf dem Radiosender Bayern 1 übertragen.
Seit Montagnachmittag stand der Übertragungswagen neben der Sakristei. Tonmeister Wolfgang Schreiner, Toningenieur Helmut Volkert und Tontechniker Wolfgang Harrer vom Studio Franken des Bayerischen Rundfunks in Nürnberg leisteten viel Vorarbeit.
Sie hatten vier Mikrofone im Altarraum, acht weitere im Kirchenschiff und zwölf auf der Empore positioniert, um die Messfeier am Altar sowie die Beiträge der Chorgemeinschaft und der Musiker gut übertragen zu können. Minikameras sorgten für den nötigen Überblick im Übertragungswagen.
Bereits am Montag fand eine Probe statt. In der Stadtpfarrkirche stand auf einem Stativ eine rote Leuchte, die anzeigte, dass alle in der Kirche gerade auf Sendung sind und alles aufgenommen wird. Neben Text und Musik auch kleine Kinder, die sich zu Wort meldeten, oder eine Tür, die etwas laut zuging.
Stadtpfarrer Helmut Hetzel und 28 Ministranten versuchten, so normal wie möglich die Messe zu gestalten, ohne sich von den Mikrofonen stören zu lassen. Der Bayerische Rundfunk überträgt die Weihnachtsmette über Satellit, zur Sicherheit lässt sich der Bayerische Rundfunk aber die Übertragung per Glasfaser der Telekom quasi als Backup noch als Variante offen. Die Mette in Herzogenaurach war im Radio in ganz Bayern, im Internet und über Satell die Schnittstelle des Bayerischen Rundfunks mit den Gemeinden.
In Absprache mit Domkapitular Hans-Jörg Elsner und Domorganist Werner Pees wählt er Gemeinden aus, die neben einem guten Prediger auch musikalisch etwas zu bieten haben. Und da ist Herzogenaurach mit seinen Chören, der Metzler-Orgel und Organist Toni Rotter natürlich gut bestückt.
Die Aufgabe Weigels ist es, dafür zu sorgen, dass alle Regionen des Erzbistums Bamberg gut vertreten sind. Ein paar Mal im Jahr produziert der Bayerische Rundfunk auch für den Deutschlandfunk.
"Wir beten heute am Weihnachten das große Glaubensbekenntnis, die Nummer im Gebetbuch bitte einmerken, damit sie nicht allzu lange blättern müssen", bat er die Gottesdienstbesucher vor der Aufnahme. Während des Einzugs gab er auch eine kurze Einführung zu Herzogenaurach, während das Lied "Macht hoch die Tür" gesungen wurde.
Hetzel stellte sich in seiner Predigt die Frage, warum der Evangelist Lukas bei allen Gefühlen und der Krippenstallromantik die Herrschaftsverhältnisse so genau beschrieben hatte.
Man könne daraus den Schluss ziehen, dass alle im Reich das zu tun hätten, was von oben aufgetragen werde.
Im Gegensatz dazu stehe das Reich Gottes. Der große Gott komme als kleines Kind ganz nach unten. Die Engel verkünden eine Botschaft, die für alle bestimmt sei.
"Diese Botschaft Gottes sprengt die irdische Herrschaft auf", so Hetzel. Der Pfarrer rief dazu auf, das demokratische System in unserer westlichen Welt zu stützen. Denn die Flüchtlinge würden Sicherheit und Menschlichkeit suchen, für sie sei die Weihnachtsbotschaft aktueller denn je.
Gott werde auch heute Mensch, so Hetzel, auch bei Älteren oder bei denen, die keinen Schul- und Berufsschulabschluss hätten. Besonders Papst Franziskus zeige mit seinen Aktivitäten, dass Gott Mensch werde unter den Ausgestoßenen.