Angela Merkel in Erlangen: heiß, aber nicht hitzig

2 Min
Die CSU-Kreisvorsitzenden aus Erlangen und dem Landkreis, Alexandra Wunderlich und Stefan Müller (von links), begrüßten Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Bühne. Rechts Moderatorin Claudia von Brauchitsch. Foto: Barbara Herbst
Die CSU-Kreisvorsitzenden aus Erlangen und dem Landkreis, Alexandra Wunderlich und Stefan Müller (von links), begrüßten Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Bühne. Rechts Moderatorin Claudia von Brauchitsch.  Foto: Barbara Herbst
Bayerns Innenminister Herrmann (hinten rechts) fühlte sich in seiner Heimatstadt sichtlich wohl. Foto: Barbara Herbst
Bayerns Innenminister Herrmann (hinten rechts) fühlte sich in seiner Heimatstadt sichtlich wohl.  Foto: Barbara Herbst
 
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
 
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
 
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
 
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
 
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
 
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
 
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
 
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
 
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
Merkel-Besuch in Erlangen Foto: Barbara Herbst
 

Die Bundeskanzlerin besuchte am Mittwochabend Erlangen. Das Wetter spielte mit, aber auch die Stimmung bei den Gegendemonstranten kochte hoch.

Pünktlich zur plötzlichen Rückkehr des Hochsommers machte am Mittwochabend auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf Wahlkampftour durch die Region Stopp auf dem Rathausplatz in Erlangen.

Die Zuschauer, die in der brütender Hitze schon seit dem späten Nachmittag warteten, begrüßte schon gegen 18.30 Uhr Sky-Moderatorin Claudia von Brauchitsch. Trotz mit geladenen CSU-Gästen gefüllten Reihen konnte zu Schlager-Klängen nicht so richtig Stimmung aufkommen. Zurückhaltung, bis "Mutti" kommt?


Nach einem Bad in der Menge standen Bayerns Innenminister und CSU-Spitzenkandidat Joachim Herrmann und Parlamentarischer Staatssekretär und Bundestagsabgeordneter Stefan Müller (CSU), der auch in diesem Jahr wieder um das Direktmandat des Wahlkreises Erlangen buhlt, in einer Talk-Runde Rede und Antwort.

Zentrale Themen der beiden Unionspolitiker waren Kernaussagen des Bayernplans. Die ersten Jubelwellen gab es bei Hermanns Aussagen zur inneren Sicherheit: "Wir sind in Bayern das sicherste Land und demonstrieren damit: mehr Sicherheit ist möglich."

Auch Stefan Müller nutzte kurz vor den Wahlen am 24. September noch einmal die Chance, seine zentralen Wahlkampfthemen anzusprechen, unter anderem die angespannte Verkehrssituation im Landkreis. Die vielen Baustellen seien auch für ihn ein Ärgernis, doch betonte er: "Es zeigt, dass sich etwas tut und wir die notwendigen Maßnahmen ergreifen."

Während die beiden CSU-Politiker noch ihren Wahlkampfhelfern dankten, wurde es auch im Publikum lauter - allerdings auf der Gegenseite. Einzelne Gegendemonstranten machten ihrem Unmut Luft.


Jubel und Pfiffe für Merkel in Erlangen

Gegen 19.20 Uhr - und damit zehn Minuten zu früh - wurde die Kanzlerin am Rathausplatz der mittelfränkischen Universitätsstadt mit Jubel und gleichermaßen Buhrufen und Pfiffen begrüßt. Fans mit Schildern, darauf die berühmte "Merkel-Raute", mussten schon beim Gang zur Bühne gegen ein Meer aus Plakaten der Gegendemonstranten die Optik teilen.

Merkel demonstrierte einen kühlen, konzentrierten Blick nach vorne, während bei der Begrüßung durch Stefan Müller und der Rede von Joachim Herman die Sprechchöre im Hintergrund lauter wurden. Als Merkel schließlich ans Rednerpult tritt, steht auch ein großes Banner der AfD über der Menschenmenge.

Ersten Schätzungen zufolge waren etwa 4000 Besucher gekommen, um die Kanzlerin zu sehen. Trotz der Temperaturen ließ sich Merkel in ihrem cremefarbenen Blazer zu wenigen hitzigen Bemerkungen hinreißen.
"Wir versuchen, Ihnen ein Angebot zu machen, mit dem wir in vier Jahren sagen können, uns geht es noch besser als heute", sagte sie und versprach Sicherheit - für Ältere, für Eltern, Arbeitnehmer, Studenten und Kinder. Im Hinblick auf den Bildungs-, Forschungs- und Wirtschaftsstandort Erlangen erklärte Merkel: "Wir setzen uns alle dafür ein, dass Made in Germany auch morgen auf der ganzen Welt noch einen guten Klang hat."


"Glaube nicht, dass man mit Schreien die Welt zum Besseren verändert"

Während sie zum Stellenwert der Digitalisierung kommt, kann auch die erfahrene Rednerin die Buh-Rufe der zirka 80 Störer nicht ignorieren: "Es gibt Parteien im Wahlkampf, die treffe ich nur beim Schreien, aber ich glaube nicht, dass man mit Schreien und Pfeifen die Welt zum Besseren verändert."

Und nach Herrmann kommt auch Merkel auf das Thema Sicherheit: "Für uns hat innere Sicherheit allerhöchste Priorität." Merkel betonte auch die Bedeutung von Europa, denn es stehe am Ende vor allem für Frieden.



Beim Thema Flüchtlinge dankte sie den Kommunalpolitkern und Ehrenamtlichen, die bis heute Menschen in Not helfen: "Das war ein starkes Zeichen für Deutschland." Aber man sei sich einig, ein Jahr wie 2015 soll und dürfe sich nicht wiederholen. Wichtiger sei es jetzt, Schleusern das Handwerk legen, kriminelle Strukturen zu zerschlagen und vor Ort die Ursachen von Flucht und Vertreibung zu bekämpfen.