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Mehr Platz für die Förderung der Kinder


Autor: Andreas Dorsch

Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 10. Oktober 2017

Die Höchstadter Anton-Wölker-Grundschule bekommt für 780 000 Euro einen Anbau. Der Boom in der benachbarten Kita Regenbogen macht die Erweiterung notwendig.
Auf dieser Fläche entsteht der eingeschossige Anbau an die Anton-Wölker-Schule in Höchstadt. Ursprünglich war hier eine Hausmeisterwohnung geplant.  Foto: Andreas Dorsch


Höchstadts Baugebiete wachsen - und mit ihnen auch die Zahl der Kinder. Um die Sprösslinge aus dem Norden und Westen der Stadt in Krippen-, Kindergartengruppen und Schulen unterbringen zu können, muss Höchstadt weiter in solche Einrichtungen investieren. Die Erdarbeiten für einen Anbau an der Anton-Wölker-Schule sind jetzt angelaufen.

Um zwei Klassenzimmer und zwei Gruppenräume wird das Schulgebäude an seiner Ostseite erweitert. Ein Anbau, den in ähnlicher Form sein Vater Hermann Haindl schon vor 20 Jahren beim Bau der Schule geplant hatte, sagt Architekt Markus Haindl. Damals sollte das allerdings eine Hausmeister-Wohnung werden. Doch weil Hausmeister heute nicht mehr in den Objekten wohnen müssen, die sie betreuen, entstehen jetzt Klassenzimmer.

Der aktuelle Anbau ist das Ergebnis eines Ringtausches. Weil die städtische Kindertagesstätte Regenbogen, die an das westliche Ende des Schulhauses angeflanscht ist, eine weitere Gruppe einrichten musste und zusätzlichen Raumbedarf hatte, bekam sie im Obergeschoss der Schule ein Klassenzimmer und einen Nebenraum dazu.


Jetzt sieben Gruppen

Laut Bürgermeister Gerald Brehm (JL) habe man die Kita von sechs auf sieben Gruppen aufgestockt. Drei Kippen-, zwei Kindergarten- und zwei Hortgruppen sind jetzt in der Einrichtung untergebracht. Der Bürgermeister geht sogar davon aus, in absehbarer Zeit im Bereich Häckersteig/Etzelskirchen einen weiteren Kindergarten bauen zu müssen. Nähere Erkenntnisse soll jetzt eine Bedarfsermittlung bringen.

Für die Abtretung von Räumen an die Kita werden an die Schule zwei Klassenzimmer und zwei Gruppenräume angebaut. Denn auch die Schule habe einen steigenden Platzbedarf, sagt Rektorin Rosi Wagner. Sie ist sicher, dass durch die Neubaugebiete die Schülerzahl an der Anton-Wölker-Schule weiter steigt. Derzeit werden an der Schule zwölf Klassen - alle Jahrgangsstufen dreizügig - unterrichtet, vier davon sind im alten Schulhaus in Etzelskirchen untergebracht.

Die neuen Gruppenräume werden laut Rektorin Wagner "für Differenzierung und Förderung" gebraucht. Dafür bekommen sie auch eine Ausstattung nach modernstem digitalen Standard mit Computer-Inseln. Der neue Grundschul-Lehrplan sieht vor, dass Viertklässler am Computer für Referate recherchieren, wenn es beispielsweise um die Welt oder Europa geht.


Höhere Förderung

Im Dezember vergangenen Jahres ging man noch davon aus, die neuen Räume zu Beginn dieses Schuljahres beziehen zu können. Dann habe man aber nachgebessert, sich mit Behörden abgestimmt und auf die Zusage einer höheren Förderung gewartet, begründet Brehm die Verzögerung. Er dankt der Schulleitung, dass sie diese Zeit überbrücken kann. Vorrangig sei es gewesen, die erweiterte Kita zum 1. September übergeben zu können.

Architekt Markus Haindl plant, den eingeschossigen Anbau bis Schuljahresende im Sommer 2018 fertig zu haben. Die Kosten für die zwei Klassenzimmer und die beiden Gruppenräume sind auf 780 000 Euro veranschlagt. Haindl verhehlt aber auch nicht, dass es derzeit bei vollen Auftragsbüchern in der Baubranche schwierig ist, passable Angebote zu bekommen. Für den Rohbau hatte er schon nur mehr drei bis vier Angebote. Besonders gespannt ist er jetzt auf die Ausschreibungsergebnisse für eine einzelne Brandschutz-Tür.