Medbach wird aufpoliert
Autor: Evi Seeger
Medbach, Dienstag, 07. Mai 2019
In dem kleinen Höchstadter Ortsteil stehen die Neugestaltung des Spielplatzes, der Ausbau der Ortsdurchfahrt und die Anbindung an den Radweg nach Aisch an.
Ein Medbacher brachte seine Meinung auf den Punkt: "Des is nausg'schmissenes Geld." Für einen Gehsteig, der im Nirgendwo beginne und im Nirgendwo ende.
Bei der Bürgerversammlung in dem etwa 180 Einwohner zählenden Höchstadter Ortsteil war der Gehsteig ein Hauptthema. Denn die Kreisstraße ERH 36 soll - mit geschätzten Kosten von 700 000 Euro - ausgebaut werden. Damit wäre die Möglichkeit verbunden, einen Gehweg anzulegen. Da es sich dabei um eine Ersterschließung handelt, müssten die Kosten für den Gehsteigbau anteilig auf die Bürger umgelegt werden.
Nach Vorstellung des Entwurfs durch den Planer Georg Schreiber ließ Bürgermeister Gerald Brehm über "Gehsteig Ja oder Nein" - sogar zweimal - abstimmen. Bürger, die einen Gehweg "für zwingend notwendig" hielten, meldeten sich jedoch nicht.
Brehm selbst hatte infrage gestellt, ob ein unterbrochener Gehweg überhaupt Sinn mache. Werde jedoch ein durchgängiger Gehsteig gewünscht, müssten Grundstücksverhandlungen geführt und die Kosten bedacht werden. Was sich in der Regel lange hinziehe. Spielplatz, Kreisstraße und Anbindung des von Aisch kommenden Radwegs sollen laut Brehm "in einem überschaubaren zeitlichen Rahmen" erfolgen. Vor dem Straßenbau werde die gesamte Kanalisation auf den neuesten Stand gebracht.
Brehm will auch noch mit dem Landrat reden. Vielleicht sei der Landkreis bereit, etwas mehr zu übernehmen. Das wäre ein deutliches Signal und ein "kleiner Ausgleich" für den durch Kompostieranlage, Deponie und Autobahn belasteten Ort. Am Ende der Gehwegdebatte waren sich die rund dreißig Anwesenden einig, dass die Anpassung der Straße zu den Randbereichen "ein stimmiges Bild" ergeben soll.
"Mit den Mamis abgestimmt"
Baudirektor Michael Ertel vom Amt für Ländliche Entwicklung informierte, dass es bei der ersten Anlage eines Gehwegs keine Fördermittel gebe. Ein Zuckerstückchen werden die Medbacher aber doch im Rahmen der Dorferneuerung bekommen: einen neu gestalteten Fest- und Spielplatz, den Landschaftsarchitektin Kathrin Nißlein vorstellte. Auf 360 000 Euro sind die Kosten veranschlagt, "und das ist die bisher teuerste Maßnahme der Stadt im Bereich Spielplätze",sagte Brehm.
Die Landschaftsarchitektin hatte ihr Konzept "bereits mit den Mamis und der Dorfgemeinschaft abgestimmt". Alles solle dorfgerecht und nicht überkandidelt werden, so Nißlein. Der Platz solle alle Altersklassen ansprechen. Ein Pavillon, ein großes Kletter-Kombi-Gerät, eine Station mit Wasser, eine Seilbahn seien geplant. Die Bäume sollen alle erhalten bleiben.