Der Maschinenring Regnitz-Franken feierte sein 50-jähriges Bestehen in der Hannberger Seebachgrund-Halle. Die Maschinenschau zeigte die neuesten Entwicklungen in der Landwirtschaft.
Das Fendt Dieselross mit seinen 15 PS ist nur durch Zufall mit auf das Maschinenausstellungsgelände vor der Seebachgrundhalle gekommen. Aber der Traktor aus den 60er Jahren symbolisiert sehr gut die Entwicklung die der Maschinenring Regnitz-Franken (MR) in den 50 Jahren seines Bestehens genommen hat. Haben sich die Bulldog-Motoren von 15 PS auf 170 PS oder gar 280 PS bei den schweren Fahrzeugen für mobile Holzhäcksel-Stationen hochgeschraubt, starte der Maschinenring klein und wuchs und wuchs.
Die 50 Jahre waren eine Zeit großen Wandels. In der Technik, aber auch in der dörflichen Lebenswelt. So nannte denn auch der bayerische Maschinenring-Präsident Leonhard Ost aus Krumbach sein Festreferat"Vom Bauerndorf zum Dorfbauern".
Damit griff er die Tatsache ab, dass vor 50 Jahren die meisten Dörfer vom landwirtschaftlichen Tageslauf geprägt waren. Heute ist es oft so, hat Ost in vielen Orten beobachtet, dass es nur noch einen richtigen Bauernhof gibt. Nun heißt es, so Ost für die Landwirte, sich dem Tageslauf der anderen anzupassen. "Gülle ausbringen am Samstag oder abends häckseln, das macht keine Freunde."
Konfliktpotenzial neue Siedlungen Aber auch landwirtschaftliche Maschinen und neue Siedlungen am Ortsrand haben ein Konfliktpotenzial in sich: die Straßenbreite. Vielfach führen solche Siedlungsstraßen als Flurbereinigungswege weiter zu den Äckern. Und der Bauer muss mit seiner Maschine durch. "Schön wär's, wenn die Straßen sechs Meter breit wären", sagt Robert Kühnl von der Firma MK Landtechnik.
Er gibt interessierten Besuchern Auskunft über wahre Riesen unter den Maschinen. Allein der Traktor, ein Claas Arion mit 170 PS, beeindruckt. Sein hinterer Reifen misst gut und gern 1,80 Meter. Angespannt ist eine Mähkombination, deren Mähwerk ausgefahren eine Breite von 8,40 Metern hat.
Wie viel Platz so ein Gespann auch im eingeklappten Zustand braucht, kenn man sich denken. Oder gar der Vier-Kreisler-Schwader zum Zusammenrechen von Gras und Heu. Seine Arbeitsbreite beträgt 12, 50 Meter. Für die Fahrt auf der Straße wird er auf drei Meter Breite zusammengeklappt und ist dann knapp vier Meter hoch. Dabei müssen die Arme noch abgenommen werden, damit er die zulässige Höhe nicht überschreitet.
40 Tonnen Gewicht "Bei den Maschinen sind wir am Ende bei Breite, Höhe und vor allem dem Gewicht", sagt Maschinenring-Präsident Ost nüchtern. Mit 40 Tonnen Gewicht ist ein beladener Maissilage-Wagen in der Lkw-Gewichtsklasse. "Die Maschinen können nur noch intelligent werden", fährt er fort und erinnert an GPS-gesteuerte Traktoren.
Aber bei weitem nicht alle Landwirte setzen auf Größe. Wendigkeit und Geländetauglichkeit ist zum Beispiel für Bernhard Hack aus Weilersbach ein wichtiger Gesichtspunkt. "Für den Hang unterhalb der Vexierkapelle sind die großen Maschinen nicht geeignet", macht er das Problem gleich anschaulich.
Hack gehört zu den Lohnunternehmern. Einen Teil seines Einkommens erzielt er durch landwirtschaftliche Arbeiten für Nicht-Landwirte wie Pflege von Sportplatz-Rasen. Auch hier wäre ein zu großes Gerät fehl am Platz. Denn es ist nur ein Werbefilm eines Landmaschinenproduzenten, in dem dem Gartenbesitzer der große Mäher für den Rasen empfohlen wird: "Er mäht Ihre Fläche in 1,9 Sekunden."