Martin Wedel ist jetzt Ehrenbürger von Vestenbergsgreuth
Autor: Pauline Lindner
Vestenbergsgreuth, Mittwoch, 16. April 2014
Zu seinem 60. Geburtstaag bekam der Vestenbergsgreuther Unternehmer ein ganz besonderes Geschenk von seiner Heimatgemeinde.
Martin Wedel war wirklich überrascht, als Bürgermeister Helmut Lottes (UB) das Geheimnis des leeren Bilderrahmens gelüftet hatte. Oder mit Lottes' Worten: "Den Rahmen mit einem Bild von dir gefüllt." Der Markt Vestenbergsgreuth ernannte den Unternehmer an seinem 60. Geburtstag zum Ehrenbürger.
Mit Martin Wedel setzt sich die örtliche Tradition fort, denn schon sein Vater und sein Großvater waren mit der höchsten Auszeichnung der Marktgemeinde bedacht worden. Wedel wehrte mit dem ihm eigenen und von vielen Gratulanten hervorgehobenen Humor ab: "Das Engagement will ich gerne fortsetzen, aber nicht die Tradition, dass euch alle Ehrenbürger wegsterben."
Hart erarbeitete Ehre
"Er hat sie über Jahre und Jahrzehnte verdient, hart verdient und hart erarbeitet", fasste Lottes die vielen Verdienste des Jubilars um seinen Heimatort zusammen. Am 1.
Besondere Fixpunkte des Engagements sind die großzügige Unterstützung der Jugendarbeit in der Flächengemeinde, der Einsatz für die Kirchengemeinde der Christuskirche und für die Feuerwehr.
Die Martin Bauer Group hat eine Betriebsfeuerwehr eingerichtet. Aber auch die Freiwillige Ortswehr hat ihren Sitz auf dem Firmengelände. Die relativ kleine Wehr war die erste, die zu Beginn der Amtszeit von Kreisbrandrat Harald Schattan die Ausbildung an der Atemschutzstrecke absolvierte. Martin Wedels jüngerer Bruder Adolf hatte sogar über Jahre das Kommandantenamt inne. Deshalb zeichnete Schattan beide Brüder mit dem Ehrenzeichen der Feuerwehr aus.
Pfefferminze geerntet
"Bodenständigkeit" ist für Landtagsabgeordneten Walter Nussel (CSU) ein den weltläufigen Kaufmann Wedel besonders charakterisierender Begriff. Als Gegenpol dazu sei die von ihm initiierte Partnerschaft mit der Stadt Nowe Miasto in Polen zu nennen. Dort befindet sich ein Zweigwerk der Martin Bauer Group und eine Region der Kräutergewinnung.
Pflanzen, das Grundmaterial der ganzen Produktpalette, ihre Anzucht und Gewinnung sind seit Beginn der Tätigkeit in der elterlichen Firma das Gebiet des Jubilars. Wobei der Beginn fast noch in die Kindheit zu verlegen ist. Mitarbeit bei der Pfefferminzernte war schon für den Schüler Martin selbstverständlich. Und auch, dass er Vater und Großvater auf vielen unternehmerischen Reisen begleitete. Von ihnen hat er eine Familientradition übernommen: Zurückhaltung gegenüber Feierlichkeiten. Dementsprechend hatte auch Wedels Ehefrau Anita die Feierstunde in den Firmenräumen gestaltet.
Osteuropa-Kenner
Zwar galt Martin Wedels Interesse der Geschichte, dennoch wählte er als Studienfach die Betriebswirtschaft. Seine Kenntnisse und Erfahrungen waren besonders in der Zeit der politischen Umbrüche in Osteuropa gefragt, als die bewährten staatlichen Handelspartner wegbrachen und neue Strukturen aufzubauen waren.
In dieser Situation kam Martin Wedel seine "Kunst der Argumentation" (Lottes) gewiss zupass. "Wenn du etwas Ernstes sagen willst, sage es mit Humor." Dieses Wilhelm-Busch-Zitat passe ohne Einschränkungen auf den Geehrten, beschrieb es der Bürgermeister. Kostproben davon lieferte Wedel denn auch prompt in seinen Dankesworten an die vielen Gratulanten: "Das meiste hat schon gestimmt."
Liebe zu feinem Rauch
Auch die (heimliche) Liebe zu guten Zigarren. Auf sie spielten Wedels Kinder und Schwiegerkinder an, als sie ihm einen Humidor aus Schokolade schenkten.
Als "grenzüberschreitender" Gratulant bekannte sich Walter Schneider (FWG), der scheidende Landrat aus Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Er gratulierte für die vielen Menschen aus dem Nachbarbarlandkreis, die bei der Martin Bauer Group beschäftigt sind. Den Dank für den Einsatz für Menschen mit Behinderung überbrachte Jürgen Ganzmann von der WAB Kosbach. Wedel ist in den Fördervereinen der Einrichtungen für handicapte Menschen im Landkreis engagiert.
Die Glückwünsche der Kirchen überbrachten der katholische Dekan Kilian Kemmer und der evangelische Ortspfarrer Armin Ehresmann. Ersterer hob besonders die internationale und interkonfessionelle Anerkennung des Engagements des Jubilars hervor. Letzerer bedankte sich vor allem für den Einsatz für die Christuskirche, zuletzt deren Orgelrenovierung.