Markus aus Franken vernetzt die Modefreaks
Autor: Nikolas Pelke
Großenseebach, Dienstag, 17. März 2015
Der Großenseebacher Markus Römer hat es auf die Kleiderschränke dieser Welt abgesehen. Mit einem sozialen Netzwerk für Fashion wirbelt der 27-jährige Unternehmer die Gründerszene auf.
In fremden Kleiderschränken stöbern? Gucken, was die besten Freunde am liebsten anziehen? Mit den neuen Social-Media-Kanal "Dressandfriends" will Markus Römer den "virtuelle Kleiderschrank" zum Treffpunkt für Fashion-Freunde machen. "Du bist gerade shoppen und würdest gerne wissen, ob ein Oberteil in der Farbe bereits im Schrank liegt, oder es gut zu deinen Outfits passt? Kein Problem!", verspricht der 27-Jährige und zeigt, wie man mit wenigen Klicks seine Klamotten in den virtuellen Kleiderschrank packen kann. "Dressandfriends" nennt er sein soziales Modenetzwerk im Internet und die App für Android und iOS-Smartphones.
Große Sneaker-Sammlung
Mit seinem Handy macht Markus jetzt schnell ein Foto von seiner Uhr und legt sie fein säuberlich zu den anderen Accessoires in seinen virtuellen Kleiderschrank dazu. "Hier sind meine ganzen Schuhe", sagt Markus und zeigt stolz seine beeindruckende Sneaker-Sammlung. In seinem virtuellen Schrank gibt es Platz ohne Ende. "Hier habe ich meine Hemden, da habe ich meine Hosen. Ich kann auch komplette Outfits hochladen", sagt Markus und zeigt zum Beweis die Bilder, in denen er mal sportlich-leger, mal jugendlich-elegant posiert. "So kann ich immer den Überblick über meinen Kleiderschrank und meine Klamotten behalten", sagt Markus und erzählt, was man mit dem "Facebook für Fashion-Freaks" noch so alles machen kann.
"Mit einem Klick kann ich auch alte Klamotten, die ich nicht mehr mag, zum Verkauf oder zum Tausch anbieten." Das allerbeste ist natürlich, dass man sich mit anderen "Mode-Opfern" und "Shopping-Addicts" austauschen kann. Über die neueste Kreation von dem süßen Designer aus Berlin, über die letzten Trends aus Paris und den coolsten Hipster-Look aus Brooklyn.
"Das ganze funktioniert im Prinzip wie bei Facebook", erklärt Römer die Strategie hinter seiner Geschäftsidee. Man tauscht sich mit den virtuellen Freunden über Mode und Styles aus. "Die hier findet zum Beispiel das Foto von mir in meinem neuen Outfit gut. Für den Look hat sie mir einen Daumen hoch gegeben. Bei uns heißt das, sie hat mich gedressed", erklärt Römer und zeigt auf vielen Buttons und Funktionen seiner digitalen Kleiderschrank-Welt.
Ob er mit seiner Geschäftsidee zum fränkischen Zuckerberg wird, weiß er noch nicht. "Wir sind seit zwei Monaten am Start mit Dressandfriends. Das Feedback ist gigantisch." Die Nutzerzahlen sind es noch nicht. Aber das kann sich von heute auf morgen schlagartig ändern.
Privatsphäre ist ihm wichtig
Trifft die Idee den Nerv der Digital Natives, dann könnte Dress andfriends tatsächlich die Modewelt auf den Kopf stellen. Mode-Firmen könnten plötzlich in die Kleiderschränke der Menschen schauen. Designer-Labels wüssten auf einmal, was die werte Kundschaft tatsächlich über ihre Kreationen denkt. Das Prinzip funktioniere nach dem Motto: "Zeig mir deinen Kleiderschrank, und ich sage dir, wer du bist", sagt Markus und lacht. Dann wird er plötzlich ganz ernst. "Das Thema Privatsphäre ist uns ganz wichtig", verspricht er felsenfest. In diesem Punkt wolle man sich wirklich kein Beispiel an dem großen Vorbild Facebook nehmen. "Ich kann dir nicht einfach folgen wie bei Twitter. Du musst mich als Freund bestätigen." Man könne auch ganz genau einstellen, wer welches Kleidungsstück sehen kann und wer nicht.
Trotzdem würden extrovertierte User belohnt, die ihren Schrank auch für fremde Augen öffnen. "Du bekommst dann beispielsweise neue Styles und Outfits vorgeschlagen, die nach deinem Geschmack sind."
Römer ist gemeinsam mit seiner Freundin auf die Idee gekommen, aus dem Chaos in seinem Kleiderschrank ein Internetgeschäft zu machen. Vor einem Jahr hat er angefangen, Tag und Nacht an Mode zu denken.
Langsam macht sich die ganze Arbeit bezahlt. "Dressandfriends" könnte eine große Zukunft bevorstehen. Noch wirft die Sache keine Kohle ab. Im Gegenteil: Römer muss sich auf den Ansturm der User vorbereiten und zusätzliches Geld investieren. Damit der Kanal nicht zusammenbricht, wenn plötzlich die halbe Welt ihren Kleiderschrank zum neuen Schauplatz von Social Media macht.
So wirbt das soziale Mode-Netzwerk im Internet auf www.dressandfriends.com:
"Du bist gerade shoppen und würdest gerne wissen, ob ein Oberteil in der Farbe bereits im Kleiderschrank liegt, oder es gut zu deinen Outfits passt? Kein Problem! Lade deine Kleidung, Schuhe und Accessoires bei "DressandFriends" in den virtuellen Kleiderschrank."