Madla sind in Neuhaus nur für "die Optik" da
Autor: Sonja Werner
Neuhaus, Sonntag, 15. Sept. 2013
Beim Baumaufstellen in Neuhaus bewiesen die Kerwasburschen ihre Kräfte. Immerhin durften die Mädels den Kranz für die Fichtn schön bunt schmücken. Den Nothelfer fürs Baumbewachen wollten sie dann auch nicht spielen.
Eine originelle Methode, die Länge der Kirchweihfichte zu bestimmen, haben sich am Samstag die Kerwasburschen von Neuhaus ausgedacht: "352 Zigarettenlängen hat sie und einer der ,Maßstängel' ist genau 8,5 Zentimeter lang", verkündet stolz René, der selbst am Messen beteiligt war.
Macht also nicht ganz 30 Meter, eine ganz annehmbare Fichte mithin, welche die Burschen in die Höhe zu stemmen hatten. Die Burschen, wohlgemerkt, denn die Neuhauser Madla haben beim Aufrichten noch nichts verloren. "Bislang sind wir nur für die Optik da", lächelt Nadine. "Aber das kann sich ja noch ändern." Immerhin mischten auch sie schon mit. Was wäre schließlich ein langweiliger grüner Kranz an einer Kerwasfichtn? Bunte Bänder müssen ihn schmücken, und da waren die Mädchen eifrig bei der Sache.
Gnädig erlaubten ihnen die Burschen auch noch, beim Baumbewachen dabei zu sein - am Sonntag, während sie dem Fußballgucken beim Ortsverein frönen wollten. "Nö", sagten die Mädels heuer. "Wir wollen selber Fußball schauen". Bis nach dem Baumaufstellen war die Frage noch nicht geklärt. Aber jemand hat sich schon geopfert. In Neuhaus ist es nämlich üblich, den Baum während der ganzen Kirchweih zu bewachen, nicht nur von Samstag auf Sonntag. Und bis jetzt ist das noch jedes Jahr gelungen.
Ein Schlag beim Bieranstich
Der Bieranstich am Freitag ging problemlos über die Bühne. Einen einzigen Schlag brauchte Bürgermeister Karsten Fischkal (FW), und die Krüge konnten gefüllt werden. Auch wenn das Wetter nicht gerade besonders kirchweihfreundlich war, das Festzelt hatte guten Besuch zu verzeichnen. Meist nieselte es ja nur - auch beim Baumeinholen am Samstag wurden die Jungs nur im Wald mal kurz so richtig nass.
Fröhliche Musik im Zelt am Abend heizte dafür kräftig ein, so dass ein paar Regentropfen gar nicht ins Gewicht fielen.
Am Montag wird noch rausgetanzt und Göger rausgschlogn, und damit ist die Kerwa für heuer zu Ende. Der Ausklang im Zelt wird mit Alleinunterhalter und köstlichen fränkischen Schmankerln verschönt und alle sind sich einig: Die Neuhauser Kerwa, das waren wieder schöne Tage.