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Ludwig Nagel will Wersal beerben


Autor: Evi Seeger

Hemhofen, Freitag, 08. März 2013

Die CSU Hemhofen-Zeckern nominiert den 53-Jährigen als Bürgermeisterkandidaten. Neben den Pflichtaufgaben der Gemeinde sind ihm zukunftsträchtige Wohnformen und das Vereinsleben wichtig.
Eine Zange für den künftigen Bürgermeister für alles Knifflige, das er zu tun hat. Im Bild Kandidat Ludwig Nagel (links) und Dritter Bürgermeister Reimer Hamm. Foto: Evi Seeger


Ludwig Nagel ist ein Hemhofener Urgewächs: In der Apostelstraße geboren und aufgewachsen, ist er seiner Heimatgemeinde treu geblieben. Jetzt will der 53jährige Telekom-Mitarbeiter einen ganz neuen Weg einschlagen: Den Weg ins Hemhofener Rathaus - als Bürgermeisterkandidat der CSU.
Der Ortsverband Hemhofen-Zeckern nominierte den sympathischen Hemhofener im TSV-Sportheim. In geheimer Wahl konnte Nagel alle Stimmen der 22 anwesenden Mitglieder auf sich vereinen. Ein Votum, das dem Kandidaten, der das Amt als eine große Herausforderung ansieht, sicher den Rücken stärken wird. Mit der offiziellen Nominierung eines Bürgermeisterkandidaten war die CSU übrigens die erste Gruppierung in der Gemeinde.
Zwar sind die Freien Wähler bereits vor einiger Zeit mit ihrem Kandidaten Alexander Heilmann an die Öffentlichkeit gegangen, offiziell nominiert ist er jedoch noch nicht.

Als dritter Kandidat wird Gerhard Wagner von der Allgemeinen Wählerschaft gehandelt, der wohl für die SPD antreten will. Der Zeckerner wäre im Kandidaten-Karussell der einzige, der bereits Gemeinderatserfahrung mitbringt.
Dritter Bürgermeister Reimer Hamm stellte Ludwig Nagel als einen "politisch sehr interessierten Mann" vor. In persönlichen Gesprächen hatte er festgestellt: "Das ist jemand, der über alle Themen in der Gemeinde Bescheid weiß und - seine Meinung ist deckungsgleich mit der der CSU." Nagel kenne sich auch auf wirtschaftlich-kaufmännischem Gebiet aus. Er wisse, "was einer Gemeinde nottut". Kompetenz habe er bewiesen, als in Hemhofen das schnelle DSL eingeführt wurde. "Alles, was er zugesagt hatte, hat er auch eingehalten. Sogar die Termine", lobte Hamm. Nagel verstehe es zudem, mit Menschen umzugehen.

Voll auf CSU-Linie

Die CSU sei überzeugt, einen ausgezeichneten und sehr verlässlichen Kandidaten zu haben, der ihre politische Linie vertrete und mit dem Vorstand des Ortsverbands gut zusammen arbeite. Dem stimmte auch Horst Haag zu. Der Vorsitzende des Ortsverbands zeigte sich vom Kandidaten "begeistert". Hamm hatte für den Ortsverbandsvorsitzenden eine Wasserwaage mitgebracht, damit die Beziehung zwischen beiden immer ausgeglichen bleibe.
Für den Bürgermeisterkandidaten hatte Hamm einen Rucksack voll symbolträchtiger Werkzeuge: Einen Zollstock für das rechte Maß, eine Beißzange für knifflige Dinge, Schlüssel, um zu allem einen Zugang zu finden und Draht - denn Nerven wie Drahtseile werde der neue Bürgermeister brauchen. Als Maß für sein Handeln legte er ihm noch die Bayerische Verfassung ans Herz. Auch die Frauenunion stehe voll hinter Nagel, versicherte FU-Vorsitzende Ulrike Dubois.
Schließlich stellte sich der Kandidat selbst vor: Seit 36 Jahren bei der Telekom beschäftigt, sei er mit der Leitung der Bauherrenberatung betraut und Ansprechpartner für den Breitbandausbau. Seit 17 Jahren stehe er in Personalverantwortung. Mit seiner aus Höchstadt stammenden Ehefrau Claudia habe er zwei erwachsene Töchter und einen 16-jährigen Sohn. Ehrenamtlich ist er in beiden Sportvereinen tätig. Er betreue und trainiere eine Jugendgemeinschaft aus TSV und Spielvereinigung.
Die Gemeindepolitik habe er verfolgt und "festgestellt, dass es viel zu tun gibt". "Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich Herausforderungen liebe." Dennoch habe er nicht spontan zugesagt. Er liege auf der Linie der CSU und wisse, dass er eine starke Mannschaft an seiner Seite habe. Ein Wahlprogramm werde er erst zusammen mit der CSU aufstellen. Pflichtaufgaben wie Kita, Krippe, Gemeindestraßen, Energieversorgung und die Liegenschaften der Gemeinde hätten für ihn oberste Priorität.
Besonderes Augenmerk müsse auch auf künftige Wohnformen und finanzierbare Grundstücke gelegt werden. Wichtig sei ihm das Vereinsleben, weil dort soziale Aufgaben ehrenamtlich wahrgenommen werden. Einen Wahlspruch will Nagel als Bürgermeister immer vor Augen haben: "Beginne mit den Pflichtaufgaben, gehe dann die möglichen an. Wenn du beide wahrgenommen hast, werden auch die unmöglichen zu schaffen sein."