Lonnerstadter Vereine sollen nicht betteln gehen
Autor: Evi Seeger
Lonnerstadt, Dienstag, 09. Juni 2020
Die von CSU-Rat Giovanni Daniele vorgeschlagene Handhabung der Zuschüsse für ehrenamtliche Aktionen und Gemeinschaftsgebäude lehnt der Lonnerstadter Gemeinderat ab. Auch die Bedürftigkeitsprüfung findet keine Zustimmung.
Ein Antrag der örtlichen CSU habe in den letzten Tagen Wellen geschlagen, sagte Bürgermeisterin Regina Bruckmann (FW) in der Gemeinderatssitzung am Montag. Weil es in diesem CSU-Antrag um Vereinsförderung ging, wollte die Bürgermeisterin das Schreiben noch vor dem Zuschussantrag der Dorfgemeinschaft Ailsbach behandeln, der als Punkt auf der Tagesordnung stand.
CSU-Fraktionssprecher Giovanni Daniele, neues Mitglied im Gemeinderat, hatte das Schreiben unterzeichnet, das auf der Homepage des Ortsverbands nachzulesen ist. Daniele beantragt darin die Einführung von speziellen Prüfkriterien bei der Gewährung von Zuschüssen an Vereine.
Unter dem Aspekt, dass der Gemeinde in den kommenden Jahren nur knappe Haushaltsmittel zur Verfügung stünden, solle eine transparente Entscheidungsgrundlage erarbeitet werden, heißt es in dem Antrag. Damit solle festgelegt werden, wer welche Leistungen in welchem Umfang erhalte.
Der CSU-Sprecher regt an, vor der Gewährung von Zuschüssen die Finanzkraft des betreffenden Vereins zu prüfen und festzustellen, ob eine Maßnahme durch den Verein auch ohne die beantragte Förderung zu realisieren sei.
Zu prüfen sei außerdem, ob der Verein alle Möglichkeiten der Finanzierung, so auch Mitgliederspenden oder Kreditanfragen bei Geldinstituten, ausgeschöpft habe. Als eine Möglichkeit wird im Antrag auch eine eventuelle Rückzahlung an die Gemeinde angesprochen. Das Geld dafür könnte beispielsweise durch ein Einweihungsfest aufgebracht werden.
Bester Verwendungszweck
"Im ersten Moment war ich total von den Socken", kommentierte die Bürgermeisterin den Antrag. Effektiver als in die Vereine könne das Geld der Gemeinde nicht angelegt werden. Die jährlichen freiwilligen Leistungen seien ein eher kleiner Aufwand. "Wir haben noch nie mehr als 10 000 Euro im Jahr dafür gehabt." So viel müsse der Gemeinde ihr Vereinsleben wert sein. Was die Vereine leisten, machte Bruckmann am Beispiel aus Ailsbach deutlich. Dort saniert die Dorfgemeinschaft derzeit die Küche im Hirtenhaus. "Sie halten unser Haus in Ordnung", betonte Bruckmann.
Zehn Prozent sei der übliche Fördersatz für Investitionsmaßnahmen, 90 Prozent würden die Vereine selbst aufbringen. Nachbargemeinden würden deutlich mehr geben, meinte dazu Simone Seubert.