Lonnerstadt stellt die Weichen für Wachstum
Autor: Evi Seeger
Lonnerstadt, Dienstag, 07. Februar 2017
Das Gremium einigte sich auf die wichtigsten Investitionen im laufenden Jahr.
Was Investitionsmaßnahmen angeht, will sich die Marktgemeinde in diesem Jahr ordentlich ins Zeug legen. In der Sitzung wurde eine von VG-Kämmerer Tobias Weiß erstellte Maßnahmenliste vorberaten und im Großen und Ganzen für die Vorbereitung des Haushalts übernommen. Ziemlich am Ende findet sich darauf das geplante Gewerbegebiet "Edelgraben II" und die dafür notwendigen Grundstückseinkäufe. Natürlich ohne Angaben von Quadratmeterpreisen und Namen.
Wie berichtet, hatten die Gemeindeväter vor kurzem beschlossen, für das ursprünglich geplante Gewerbegebiet "Edelgraben I" keine Grundstückskäufe zu tätigen. Noch ist die Entscheidung nicht gefallen, ob auch die Bauleitplanung dafür aufgehoben wird. Dafür wird die Ausweisung des Gewerbegebiets "Edelgraben II" verfolgt. Die Fortführung des Bauleitverfahrens musste in der Sitzung am Montag jedoch zurückgestellt werden. Derzeit werde eine Berechnung über die Überschwemmungssituation erstellt. Wie Planer Georg Schreiber erläuterte, werden durch das Gewerbegebiet Eingriffe in die Gewässerstruktur erforderlich, die sich insbesondere auf den Aischgraben beziehen.
Straße muss repariert werden
Um Wasser geht es auch bei den anstehenden Brückensanierungen. Für etwa 20 Brücken trägt die Gemeinde Verantwortung. Für sie hat die Gemeinde bereits im vergangenen Jahr ein Brückenbuch erstellen lassen, das knapp 30 000 Euro gekostet hat. Jetzt wartet man auf eine Prioritätenliste des Ingenieurbüros mit der Aussage, wo eine Sanierung am meisten nottut.Sicherlich kein Luxus ist die Reparatur der parallel zur B 470 verlaufenden Höchstadter Straße. Bürgermeister Stefan Himpel geht davon aus, dass nur die Oberfläche repariert werden muss, der Untergrund hingegen gut ist. Das würde bedeuten, dass die Kosten - die Rede ist von 100 000 Euro - nicht auf die Anlieger umgelegt werden müssen. Im Rahmen der Sanierung wird daran gedacht, die Straße etwas zu verschmälern und einen Streifen für Fußgänger und Radfahrer - zumindest optisch - abzusetzen. Dazu sollen noch Vorschläge der Polizei eingeholt werden.
Auf Beitragsbescheide für die Sanierung der Höchstadter Kläranlage müssen sich die Lonnerstädter Bürger aber im März einstellen. Rund 750 000 Euro müssen in die Gemeindekasse zurückfließen. Sollte die Kläranlage am Ende teurer kommen, will Lonnerstadt den Mehrbetrag über die Verbrauchsgebühren abrechnen.
"Das Kleebauernhaus wollen wir auf jeden Fall vorantreiben", teilte Bürgermeister Himpel mit. Als erstes soll das Obergeschoss fertiggestellt werden, um es dann vermieten zu können. Zudem müssen die Fenster erneuert werden. Nach dem Vorschlag des planenden Architekten soll das historische Gebäude wie der dahinter liegende Bauhof mit einer Gastherme beheizt werden. Das habe den Vorteil, dass keine großen Einbauten notwendig werden.
Einen Haushaltsansatz (52 500 Euro) soll es auch für das alte Mailacher Schulhaus geben. Da die Gastwirtschaft aufgegeben habe, habe sich in Mailach eine Dorfgemeinschaft gegründet. In der Schule soll ein dörfliches Kommunikationszentrum für die örtlichen Gruppen und Vereine entstehen.
Neues Baugebiet in Planung
Und schließlich will Lonnerstadt wachsen. Die Grundstücke für ein kleines Baugebiet in Ailsbach hat die Gemeinde bereits erworben. Sechs oder sieben Parzellen stehen damit zum Verkauf zur Verfügung. Jetzt wartet der Bürgermeister auf die Genehmigung im Bauleitverfahren. Sobald wie möglich sollen die Erschließungsarbeiten ausgeschrieben werden (100 000 Euro). Bedarf für Bauland sei vorhanden, erklärt Bürgermeister Himpel. Das sei beim zweiten Bauabschnitt des Neubaugebiets im Westen der Ortschaft deutlich geworden. Alle 26 Parzellen seien bereits vergeben. Neben jungen Einheimischen sei unter den Bauwerbern auch eine beachtliche Zahl von Neubürgern. Daher soll die Planung für den dritten Bauabschnitt "Alter Sportplatz" in Angriff genommen werden.