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"Lauf für Uganda" in Hannberg - Sport treiben und Gutes mit tun


Autor: Richard Sänger

Hannberg, Samstag, 13. Mai 2017

Der erste "Lauf für Uganda" der Pfarrei Hannberg war "die Veranstaltung" im Seebachgrund und die halbjährige Vorbereitung hat sich gelohnt.
Der erste "Lauf für Uganda" der Pfarrei Hannberg war "die Veranstaltung" im Seebachgrund und die halbjährige Vorbereitung hat sich gelohnt. Foto: Richard Sänger


Die Veranstalter rechneten mit vielleicht um die 200 Teilnehmer und am frühen Abend des Freitags gingen über 480 Läuferinnen und Läufer bei bestem Laufwetter an den Start. Mit dem Erlös der Wahnsinnsveranstaltung wird die Partnerpfarrei Busagula in Uganda unterstützt. Bei dem Lauf ging es nicht um Höchstleistungen und es ging um keine Zeitmessung, sondern um Spaß und eben um eine gute Sache.

"Wir machen das zum ersten Mal und wollten für den guten Zweck einfach mal was Neues versuchen", erklärte Maria Nagel vom Sachausschuss "Mission Entwicklung und Frieden" (MEF) der Pfarrei Hannberg sichtlich überrascht vom Gewimmel auf dem Parkplatz im Schatten der Wehrkirche. Etwas für die eigene Fitness tun und dabei auch noch anderen helfen, darum ging es beim Benefizlauf und stand unter dem Motto: "Laufend Gutes tun" und über 40 Helferinnen und Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf.

Pater Peter Ssenkaayi kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als sie immer mehr Menschen vor dem Ziel drängten und er bedankte sich bei den Organisatoren. So sei Dank der Hilfe aus Hannberg und Adelsdorf in der Pfarrei Busagula schon viel erreicht worden, so sauberes Trinkwasser und auch die Malaria sei zurückgedrängt worden. "Dafür möchten wir euch von ganzen Herzen, das ist ein Segen für uns", sagte der ugandische Geistliche mit glänzenden Augen.

MEF-Vorsitzende Marga Lauer und Stefan Reinmann wissen aus persönlichen Besuchen, welche Hilfe die Menschen in der Partnerpfarrei benötigen. Vor allem sauberes Wasser sowie Bildung und eine faire Arbeit. So sollen mit den Spendengeldern Brunnen gebohrt und Schulen gebaut Schulen sowie die Kaffeepflanzer weitergebildet werden, damit sie ihren Ertrag und damit auch das Einkommen steigern können. Zusammen mit dem ländlichen Entwicklungsdienst der katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung haben die Hannberger eine Kaffeekooperation in Busagula ins Leben gerufen. Damit soll den dortigen Landwirten eine Möglichkeit geboten werden, unabhängiger von großen Kaffeehändlern zu wirtschaften. Dazu trug auch die Pfarrei Adelsdorf bei und die Projekte in den vergangenen Jahren finanziell mit Hannberg unterstützt. Allein aus der Nachbargemeinde an der Aisch waren über 50 Teilnehmer nach Hannberg gekommen. "Bei uns kann man mit acht Euro Startgebühr bei einer sportlich und gleichzeitig kirchweihähnlichen Atmosphäre Gutes tun!", erklärte Reinmann und hatte als Mitorganisator alle Hände voll zu tun.

Seit mehr als 20 Jahren besteht die Partnerschaft mit Busagula. In den vergangenen Jahren ist sie intensiver geworden. Mehrere Pfarreimitglieder, auch Vertreter der politischen Gemeinde, haben ebenfalls die Pfarrei südwestlich des Viktoriasees besucht. Knapp 6000 Kilometer entfernt. Die maximale Laufstrecke beim Lauf für Uganda wird vier Runden, also 10 Kilometer betragen.

Auf den Rundkurs auf Gemeindegebiet begaben sich Freizeitsportler, Familien und Vereinsmitglieder, die Jüngsten waren gerade mal vier Jahre alt und mit 83 Jahren war Anneliese Paul die älteste Teilnehmerin. "Da machen Leute aus dem Seebach- und Aischgrund mit, die sonst keinen Sport betreiben, sondern einfach die gute Sache unterstützen wollen", freute sich der Großenseebacher Langstreckenläufer und Mitorganisator Helmut Rösch.

Die geplante Streckenführung wurde wegen der Auflagen des Landratsamtes geändert, denn die Kosten hätten die Einnahmen erheblich geschmälert. Die Strecke verlief mit Unterstützung der Gemeinde nur auf Gemeindegrund und es musste keine Kreisstraße tangiert werden.
Nach dem Zieleinlauf und Entgegennahme der Urkunde war der Abend aber noch nicht zu Ende und rund um die Baumüller-Festhalle entwickelte sich eine regelrechte Kerwa mit den Heckenmusikanten. Schließlich ging auch der Erlös aus Essen und Trinken in den Spendentopf.

Damit auch jeder der Lust hatte teilzunehmen gab es drei Strecken: Den Bambini-Lauf über 650 Meter, gefolgt vom Schülerlauf mit 1300 Meter. Und die Jugendlichen und Erwachsens konnten zischen drei, sechs oder neun Kilometer wählen.