Landschaftsschutzgebiet Steigerwald wird kleiner
Autor: Christian Bauriedel
, Dienstag, 27. Sept. 2016
Das Landschaftsschutzgebiet Naturpark Steigerwald wird kleiner. Zumindest auf dem Papier. Denn faktisch ist es um die betreffenden Flächen schon geschehen.
"Eine Anpassung wurde einfach notwendig", sagte Landrat Alexander Tritthart (CSU) in der Sitzung des Umweltausschusses am Dienstag. Auf der Tagesordnung stand die Herausnahme von Flächen aus dem Lanschaftsschutzgebiet "Naturpark Steigerwald". Hier habe es, so Tritthart, vereinzelt Bebauung am Rand des Schutzgebiets gegeben, mit Ausnahmegenehmigungen und über Befreiungstatbestände bewilligt.
"Eine redaktionelle Anpassung", nannte es Anne-Marie Müller, Abteilungsleiterin Umwelt und Soziales. Nicht zuletzt durch das Planfeststellungsverfahren zum A3-Ausbau und der Erweiterung der Tank- und Rastanlage Steigerwald war aufgefallen, dass einzelne Flächen nun ihren Schutzstatus nicht mehr behalten könnten. Auch beim Autobahnausbau und bei der Rastanlage wurden Flächen innerhalb des Landschaftsschutzgebietes überplant.
Konkret geht es um acht Änderungsbereiche in Oberalbach, Volkersdorf (beides Hofstellen), Warmersdorf (Firmengelände), Buchfeld (Wohnhaus), Weickersdorf (Hofstelle), Fetzelhofen (Einzelwohnhäuser) und Unterwinterbach (Wohnhäuser). Diese bebauten Flächen sollen über ein "Änderungsverfahren zur Gebietsherausnahme und Neuabgrenzung" aus dem Plan des Landschaftsschutzgebiets getilgt werden.
Nach Angaben des Landratsamtes geht es um 9,38 Hektar. Bei einer Gesamtfläche des Landschaftsschutzgebiets auf Teritorium des Landkreises Erlangen-Höchstadt von 89 057 Hektar handelt es sich also um rund 0,01 Prozent.
Die Grünen im Umweltausschuss wenden sich "aus grundsätzlichen Erwägungen" gegen die Flächenherausnahme. Ein Schutzgebiet sei eben ein Schutzgebiet. Karl-Heinz Hertlein (CSU) merkte an, dass es wohl schon bei der Ausweisung des Schutzgebietes gut gewesen wäre, "wenn man Vernunft hätte walten lassen." Er bezweifle, dass es sinnvoll sei, "bei der Planung von Landschaftsschutzgebieten bis vor jeden Gartenzaun zu gehen." Konrad Eitel (SPD) verteidigte das Schutzgebiet: "Wir haben es damals im Brustton der Überzeugung für notwendig gehalten."
Bernhard Seeberger (FW) wollte wissen, ob die Flächen an anderer Stelle ersetzt werden. Antwort von Seiten des Landrats: Nein, es handle sich um eine ersatzlose Herausnahme. Der Ausschuss befürwortete schließlich die Herausnahme mit 13 gegen zwei (Grüne) Stimmen.