Kunst im Höchstadter Eisstadion
Autor: Pauline Lindner
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 17. März 2013
Der Höchstadter ESC scheute keine Mühen, ein abendfüllendes Programm in der Eishalle aufzuführen. Doch gerade Familien mit kleinen Kindern hielten ob der Kälte nicht bis zum Ende durch.
Es war ein wunderschön choreografiertes Finale, das die Gala on Ice des ESC gegen 22 Uhr abschloss. Die wichtigsten Akteure des langen Programms bevölkerten als große Gruppe die Eisfläche, formten sich zu einer riesigen Mühle, zu langen Bändern oder frechen Disco-Tänzern. Nur: Bis dahin hatte sich die Zahl der Zuschauer halbiert.
Drei Stunden in der kalten Eishalle zehren nunmal an der Kälteresistenz - trotz Styroporunterlagen, Trekking-Isomatten und Schlafsäcken und Decken oder Schneeanzügen. Glühwein zum Aufwärmen ist auch nicht jedermanns Geschmack oder ihm überhaupt nicht zuträglich. So war es nicht verwunderlich, dass ab der Pause besonders Familien mit kleinen Kindern nach Hause gingen.
Was für ein Gewusel war es dagegen zu Beginn. Die 27 Zwerge - oder waren es 28, 29, 30 ? - standen meist gleich neben der Mama bereit zu ihrem allerersten Auftritt auf dem Eis.
Den Anfang machten dann die Männer, genauer Martin & Alexander Bode mit Gangnam Style. Kurz vor der Pause waren die beiden nochmals dran zusammen mit den beiden Eismeistern Marco Pflügner und Giovanni Caruso. Beides mit einer witzigen Choreografie, und auch Martins Solo im zweiten Teil war toll gelaufen. Hohes Lob darf man auch allen solistisch auftretenden jungen Frauen aussprechen: tolle Sprünge, virtuose Pirouetten, weiche Bewegungen zur Musik. Jeder Auftritt für sich ein Genuss.
Eine ganze Geschichte war der Auftritt von Max & Moritz, von den Hühnern bis zum Maltersack Korn. Originell waren die Röckchen der "Krieger des Lichts", die mitten unter dem Auftritt plötzlich aufleuchteten. Gestalterische Abwechslung brachte auch die Eistanzgruppe, auch wenn die Aktiven ihre Walzerwellen oft in den unausgeleuchteten Bereichen der Eisfläche drehten. Die Überlänge des Programms hätte durch komprimiertere Auftritte der vielen Kleingruppen verhindert werden können.
Warum kann man denn nicht fünf partymachende Mädchen in den USA mit denen zu einer Choreografie vereinigen, die sich New York, New York vorgenommen haben?