Kultkneipe Töpfla füllt die Höchstadter Hauptstraße mit Leben
Autor: Elias Pfann
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 22. Oktober 2017
Sichtlich stolz war Mirjam Wellein, als sie am Samstag pünktlich um 17 Uhr die neu renovierte Kultkneipe "Töpfla" in Höchstadt eröffnete.
Zahlreich strömten die Gäste ins Töpfla. Die meisten kennen die Kultkneipe noch aus früheren Zeiten und wollen öfters kommen.
"Die Kneipe belebt natürlich die Innenstadt", so Höchstadts Zweiter Bürgermeister Günter Schulz (SPD), der die Besitzerin für ihren Mut, das Töpfla zu übernehmen, lobt. Diesen Mut brachte Mirjam Wellein auf, als sie 2014 die damals äußerlich heruntergekommene Kneipe kaufte. Zuletzt hatte Boris Jaroslavsky sie geführt. "Als Vater kann man nicht mehr bis 2 Uhr nachts arbeiten, deshalb habe ich aufgehört", berichtet Jaroslavsky, der jetzt als Hausmeister arbeitet und das Töpfla vorher über zehn Jahre betrieb.
Auch frühere Stammgäste wagten sich zur Neueröffnung. So auch der ehemalige Studiendirektor Dieter Kleppsch. Er war früher Stammgast im Lokal und wohnt heute im St.-Anna-Seniorenheim. "Da es in meiner Nähe ist, werde ich öfters kommen", sagt Kleppsch, der manchen eher unter seinem Künstlernamen Dieter K. Annaberger bekannt ist. "Das Lokal ist fantastisch saniert, ohne das alte Gebäude zu verleugnen", lobt der Künstler. Neben alten Stammgästen waren auch viele Mitglieder des Kellerbergvereins gekommen. Besonders war hier Georg Lorz' Gedicht über das Töpfla. "Ich habe ein Gedicht über die Stadt für das Kellerbergheft gemacht und darin auch das Töpfla erwähnt." Weil es der Betreiberin so gefallen hat, entschloss er sich, extra für das Töpfla noch ein Gedicht zu machen. Zum Dichten kam er übrigens über Dekan Killian Kemmer, der immer in der Pfingstzeit seine Predigt in Gedichtform hält. "Ich hab mir gedacht, dichten kann ich auch mal."
Durch das gute Wetter standen viele Gäste auch direkt vor dem Lokal auf der Straße. Aber auch die Kneipe war proppenvoll. Viele Gäste waren von der schönen Inneneinrichtung überrascht. So dient beispielsweise ein alter Balken als Stammtischlampe. "Wir wollten einfach so viel Altes wie möglich erhalten, deshalb sind Stellen an der Wand, wo das Mauerwerk zu sehen ist, Absicht", so Mirjam Wellein.