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Künftig Festival statt Kulturtage : Konzept für "hin&herzo" steht


Autor: Bernhard Panzer

Herzogenaurach, Freitag, 21. Oktober 2016

Aus den Herzogenauracher Kulturtagen wird ab 2018 ein viertägiges Festival. Kurz und knackig soll es sein, mit Veranstaltungen quer durch die Stadt.
Auch Lichtkunst soll künftig eine Rolle spielen, wenn auch vermutlich etwas kleiner als 2002, als Herzogenaurach sein Tausendjähriges feierte. Unser Foto zeigt die Silvesternacht. Zum Start ins Jahr gab es damals eine große Show mit Lichtinstallation.  Foto: Paul Frömel (Archiv)


Dass die Kulturtage auf neue Beine gestellt werden sollen, ist seit längerem bekannt. Offen blieb bis jetzt aber, wie das geschehen soll. Das Geheimnis ist nun gelüftet, nach mehreren Beratungen hinter verschlossenen Türen soll der Stadtrat am kommenden Donnerstag das Konzept verabschieden.

Das wichtigste vorab: Die bisher auf mehrere Wochen verteilten Kulturtage werden zu einem Kulturfestival umgewandelt, das an einem verlängerten Wochenende (vier Tage) im Herbst quer durch die Stadt eine Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen bündelt. Künftig gibt es hierfür auch einen Namen: Er lautet "hin&herzo - das Kulturfestival, das bewegt!"


Abstraktes Thema

Auch dann soll das Programm unter einem bestimmten Thema stehen, erläuterten Bürgermeister German Hacker (SPD) und Helmut Biehler vom Kulturamt im Pressegespräch. Dieses soll aber immer abstrakt bleiben. 1#googleAds#100x100 Für den Auftakt des Festivals im Jahr 2018 hat man die Bezeichnung "Revolution" gewählt. Weitere mögliche Themen der Folgejahre wären etwa Hoffnung oder Begegnung. Ein abstraktes Thema, so steht es im Konzept, lasse mehr Flexibilität und Spielraum für Interpretationen zu.

Dieses Konzept ist in Zusammenarbeit mit dem Büro "projekt 2508" aus Bonn ausgearbeitet worden. Geschäftsführer Ulrich Keinath wird es dem Stadtrat am Donnerstag vorstellen. Vorausgegangen waren eine Befragung von Kulturschaffenden und Vertretern diverser Kultureinrichtungen in Herzogenaurach und drei nichtöffentliche Sitzungen des Kulturausschusses. Ein Kernteam aus Politik und Kultur hat an der Konzeption mitgewirkt.


Kurz und knackig

Mit der Bündelung auf wenige Tage wollte man dem Festival einen neuen Charakter geben, sagte Hacker. Kulturtage über mehrere Wochen heben sich nicht mehr ab, wurde kritisiert. Sie würden nicht mehr als Kulturfest wahrgenommen. Künftig soll es ganz anders sein, und zwar immer am letzten vollen September-Wochenende eines Jahres, von Donnerstag bis Sonntag. Dazu gebe es natürlich während des gesamten Jahres die Möglichkeit, weitere Veranstaltungen zum Thema anzubieten.

Das Konzept beschreibt die Absicht ganz klar: Das Festival soll "kurz und knackig", "laut und gerne auch frech", "drinnen und draußen" sein. Hochkarätige Veranstaltungen von außerhalb werden kombiniert mit vielen kleinen, hochwertigen Kulturangeboten für eine breite Zielgruppe. Dabei werden auch lokale Akteure wie Künstler oder auch Schüler mit eingebunden. Und schließlich sollen die Kennzeichen sein: Eigener Charakter, klares Profil, hochwertige Angebote, öffentlichkeitswirksam.


Breit gefächert

Ein enges Korsett will man sich aber nicht schnüren. Es soll ja kein Blues- oder Jazzfestival werden, wie in anderen Städten. Man will, natürlich themenbezogen, allen Sparten des kulturellen Bereichs einen Raum geben. Das erstreckt sich über Musik und Literatur, Theater und Performances, Film und mehr. Auch ist Kunst im öffentlichen Raum gewollt, und es soll was "übrig bleiben", wie Bürgermeister Hacker sagte. Das muss nicht zwingend eine Skulptur sein, aber etwas Bleibendes.

Gewünscht ist eine Mischung aus lokalen, regionalen, überregionalen und vielleicht auch internationalen Künstlern, wird im Konzept weiter ausgeführt. Das Festival soll bei der Bevölkerung verankert und akzeptiert werden. Dabei will man das lokale und regionale Publikum stärker als bisher ansprechen. In der Konzeption heißt es wörtlich: "Mit dem Festival kann Herzogenaurach mittelfristig breiter und weiter ausstrahlen, um auch überregionale Aufmerksamkeit zu erzeugen."


Seit 1991 gibt es Kulturtage

Die Herzogenauracher Kulturtage bereichern seit 1991 den Kulturkalender der Stadt Herzogenaurach. Seit einigen Jahren wurde das Programm der Veranstaltungsreihe nach Mehrjahreszyklen (zum Beispiel "Kontinente") über fünf Jahre zusammengefasst und jeweils unter einem Jahresthema (zum Beispiel "Afrika") gestaltet und durchgeführt.

Dieses Konzept wurde jetzt abgeschlossen. 2017 folgt ein Interimsprogramm, bevor "hin&herzo" dann im Jahr 2018 starten kann. Dieser lange Vorlauf ist erforderlich, weil für nächstes Jahr schon viele Künstler ausgebucht sind.