Kreisräte verabschieden sich vom alten Sitzungssaal
Autor: Pauline Lindner
, Freitag, 04. Mai 2018
Am Freitag war die letzte Sitzung im alten Sitzungssaal des Kreistags am Erlanger Marktplatz.
Die nächste wird schon im neuen Gebäude in der Nägelsbachstraße stattfinden. Terminiert ist sie bislang auf Freitag, 29. Juni.
Dazwischen liegt der Umzug der Verwaltung vom 22. bis 24. Juni, so dass Montag, 25. Juni, der erste Arbeitstag im neuen Haus für die Mitarbeiter sein wird. Die offizielle Eröffnungsfeier, so gab Landrat Alexander Tritthart (CSU) bekannt, findet am Freitag, 6. Juli, statt. Am Samstag, 14. Juli kann sich beim Tag der Offenen Tür die Bevölkerung umschauen.
"Heute ist eine historische Sitzung", betonte Tritthart und blickte ein wenig in die Geschichte des Hauses zurück. Es wurde 1862 als Amtsgebäude erbaut - für das Bezirksamt. Das hatte eine ähnliche Funktion wie die heutigen Landratsämter. Als solches diente es bereits dem früheren Landkreis Erlangen und wurde nach der Gebietsreform der Sitz des Landkreises Erlangen-Höchstadt. Die wesentlichen Teile des Altlandkreises Höchstadt waren in der Gebietsreform 1978 von Oberfranken nach Mittelfranken "umgemeindet" worden.
Zeitlich den größten Raum nahm bei dieser Schlusssitzung die Wahl der vier Vertrauenspersonen ein, die an der Auswahl der Schöffen für Strafkammern und Schöffengerichte mitwirken. Jedes Mitglied des Kreistags musste schriftlich und geheim abstimmen und dabei die Namen der Vorgeschlagenen einzeln aufführen. Gewählt wurden aus dem Gremium Konrad Gubo (SPD), auf den von den 49 Stimmen 47 entfielen, Bernhard Schwab (CSU) mit 47 Stimmen, Wilfried Glässer (FW) mit 44 Stimmen und Manfred Bachmayer (Grüne) mit 41 Stimmen. Friederike Schönbrunn (CSU), die den Wahlakt leitete, merkte abschließend an: "Das war eine historische Wahl, weil wir viel schneller fertig waren als das letzte Mal." Damals, so wurde im Saal erzählt, hätte derselbe Wahlakt drei Stunden gedauert.
Neubau billiger als berechnet
Alle weiteren Beschlüsse waren in den Ausschusssitzungen vorberaten und jeweils mit einstimmigen Empfehlungsbeschlüssen an den Kreistag weitergeleitet worden. Das betraf die Umbesetzung des Jugendhilfeausschusses, dem jetzt Franz Rabl für die Awo angehört. Das galt ebenso für den Entlastungsbeschluss für die Jahresrechnung 2016. Der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Bernhard Seeberger (FW), erinnerte daran, dass die Kreisverschuldung zum 31. Dezember 2016 bei 31 Millionen Euro gelegen habe. Damit liege Erlangen-Höchstadt unter dem Durchschnitt der bayerischen Landkreise, obwohl zu diesem Zeitpunkt der Bau des neuen Landratsamts voll im Gange war. Der Kreistag vergab zwei Auftragserweiterungen für Metallarbeiten an der neuen Fassade und für weitere Trockenbauarbeiten. Trotz dieser Erweiterungen, so betonte der Landrat, liegt der Bau "deutlich unter der Kostenberechnung".
Einstimmig billigte das Gremium die überplanmäßigen Ausgaben für den Rad- und Gehwegbau zwischen Uttenreuth und Marloffstein. Das Projekt wird auf rund 1,2 Millionen Euro kommen. "Ich bin froh, dass wir das umsetzen können", sagt Tritthart. Denn häufig scheiterten straßenbegleitende Wege am Grunderwerb.