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Kreis Erlangen-Höchstadt plant "Stützpunkte" für Familien


Autor: Andreas Dorsch

, Dienstag, 08. November 2016

Der Landkreis Erlangen-Höchstadt will in den nächsten Jahren vier so genannte Familienstützpunkte einrichten.
Auf der Homepage des Landratsamtes Erlangen-Höchstadt könnte bald auch ein Hinweis auf den ersten Familienstützpunkt stehen.  Screenshot: Landratsamt ERH


Wer betreut meine Kinder in den sechs Wochen Sommerferien? Meine Tochter ist schlecht in Mathe, was kann ich tun? Wo könnte man sich in unserem Ort zwanglos mit anderen Familien treffen? Auf diese und noch viele andere Fragen will der Landkreis Erlangen-Höchstadt bald Antworten geben. In geplanten Familienstützpunkten soll den Bürgern weitergeholfen werden.

Der Jugendhilfeausschuss des Kreistags beschloss in seiner Sitzung am Dienstag, für die Einrichtung des ersten Familienstützpunktes 10 000 Euro als Anschubfinanzierung im Jugendhilfeetat 2017 bereitzustellen.
Insgesamt soll in vier Regionen des Landkreises jeweils ein solcher Familienstützpunkt eingerichtet werden. Je einer in den Räumen Höchstadt, Herzogenaurach, Baiersdorf und Eckental. Bis 2020 soll einer nach dem anderen den Betrieb aufnehmen. Für Personal- und Sachkosten gibt es jeweils einen Zuschuss von 10 000 Euro.

In welcher der vier Regionen im kommenden Jahr der erste Stützpunkt seine Arbeit aufnimmt, ist noch völlig offen, erklärte Otto Schammann, Fachbereichsleiter Soziale Dienste beim Landratsamt, auf Anfrage des FT. Die Familienstützpunkte bekommen auch Zuschüsse vom Ministerium. Für die Entwicklung der Stützpunkte wird eine Halbtagsstelle finanziert.

Dass es Bedarf dafür gibt, können Fachbereichsleiter Schammann und Jennifer Kneisl aus der Abteilung Familienbildung aus eigener und den Erfahrungen anderer Stellen bestätigen.


Unkommerzielle Treffpunkte

Das Konzept sieht vor, "unkommerzielle Treffpunkte für Familien jeden Alters" zu schaffen. Ziel sei es dabei, die Angebote des Landkreises mit denen anderer Träger zu bündeln, sagt Schammann. Konkret bedeutet dies, dass solche Stützpunkte auch an Orten eingerichtet werden könnten, die jetzt schon sehr belebt sind. Auch aus einer kleinen Einrichtung könnte so ein Familienstützpunkt des Landkreises werden.

Vorstellbar wären Räume zum gemeinsamen Spielen, Werkstätten für Jung und Alt oder auch Spielplätze für Kleinkinder. Zu bestimmten Zeiten sollen den Familien Fachkräfte vom Amt als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, die dann konkret auf Wünsche und Bedürfnisse eingehen können.

Dabei sollen die Stützpunkte auch eine "Lotsenfunktion" übernehmen. Bestehende Angebote will man in ein Netzwerk mit einbeziehen und regionale Besonderheiten beachten. Auch auf die Bedürfnisse der Familien von Asylbewerbern soll in den geplanten Stützpunkten eingegangen werden.