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Köstlichkeiten beim Genusstag in der Schlüsselfelder Altstadt


Autor: Evi Seeger

Schlüsselfeld, Sonntag, 23. Sept. 2018

Geistige Kost, aber auch Feines für den Gaumen wurde am Sonntag in Schlüsselfeld geboten.
Beim 3. Genusstag, verbunden mit dem Kreiserntedankfest, wurde die Erntekrone durch die Schlüsselfelder Altstadt getragen.  Foto: Evi Seeger


Einen feinen Edelbrannt versuchen, ein Gläschen Frankenwein trinken, schauen wie eine "Hutzel" schmeckt, einen "Backes" genießen oder sich von der Schärfe des Meerrettichs alle Sinne wecken lassen: Der 3. Genusstag der Region Bamberg verbunden mit dem Kreiserntedankfest des Bayerischen Bauernverbands war ein Fest für Genießer. Selbst die Jünger vegetarischer oder veganer Kost mussten nicht außen vor bleiben.

"Genuss im Steigerwald" war das Motto, unter dem auch "geistige Kost" geboten wurde: In der historischen Zehntscheune gab es eine höchst unterhaltsame Betrachtung der fränkischen Kerwa von Bezirksheimatpfleger Professor Günter Dippold. Weitere Vorträge, so die "Alten Bilder aus Schlüsselfeld" von Altbürgermeister Georg Zipfel oder Krimiautor Thomas Kastura mit der Vorstellung seines neuen Werks folgten.

49 Stände in der Altstadt

49 Stände repräsentierten in der historischen Altstadt die Region, in der Spezialitäten in großer Vielfalt zu finden sind. Darüber hinaus waren die verschiedensten Organisationen und Verbände mit Ständen vertreten.

Er hätte noch Zeit gehabt bis morgen - der Regen -, so die Meinung aller Redner beim Genusstag. Am Vormittag schien es, als würde es so weiter regnen, aber Petrus, Stadtpatron mit einem eigenen Brunnen, schien ein Einsehen mit seinen Schlüsselfeldern zu haben.

Am Nachmittag ließ der Segen von oben nach. Wie sagte doch Pfarrer Johannes Kestler, der den ökumenischen Gottesdienst mit seinem katholischen Amtsbruder Wolfgang Dettenthaler gestaltete: "Regen kommt nicht auf Bestellung, aber er kommt!" Trotz aller Fortschritte könne es der Mensch nicht machen, dass es regnet.

Die Erntekrone wurde dem Zug von der Kirche zum Festzelt im Rathaushof vorangetragen. Dort übernahm Matthias Steger von Radio Bamberg die Moderation. Nach der Eröffnung durch Landrat Hans Kalb betraten der BBV-Kreisobmann Edgar Böhmer und Stefan Köhler, BBV-Bezirkpräsident von Unterfranken, sowie die stellvertretende Kreisbäuerin Marion Link die Bühne.

Ein Schlaraffenland

Frank Ebert, ehemaliger Chef von Oberfranken TV, der die Festrede hielt, rühmte - als überzeugter Oberfranke - die Vorzüge der Region. Von hundert Genuss-Orten in Bayern sei jeder vierte in Oberfranken zu finden. Hier liege alles vor der Haustür. Der Raum Bamberg - "mit einem Bein in Bierfranken, mit einem Bein in Weinfranken" - sei ein privilegierter Raum. "Veranstaltungen wie der Genusstag geben der Region die Seele.""Wo Bierfranken und Weinfranken sich treffen, ist eine riesige Genussregion, ja ein Schlaraffenland", freute sich auch Bezirkstagspräsident Günther Denzler. Weltmeister in der Brauerei-, Metzgerei- und Bäckereidichte, müsse die Vielfalt dem Verbraucher ins Bewusstsein gerückt werden. Dekan Hans-Martin Lechner hielt den Regen "für ein gutes Zeichen". Er rühmte aber auch den Gesang des Landfrauen- und des Schlüsselfelder Chores, die den Gottesdienst musikalisch gestalteten.

Dass die Versorgung mit Lebensmitteln keine Selbstverständlichkeit ist, machten BBV-Kreisobmann Edgar Böhmer und der BBV-Bezirkspräsident aus Unterfranken, Stefan Köhler, deutlich. Ernährung, Klimaschutz, Energieversorgung seien nur mit einer starken Landwirtschaft zu stemmen, so Köhler.

Königliche Hoheiten

Von der Landwirtschaft zum Genuss sei nur ein kleiner Schritt, fand Schlüsselfelds Bürgermeister Johannes Krapp. Der offizielle Teil im Festzelt, an dem viele Bürgermeister und Kreisräte, aber auch die Oberfränkische Spargelprinzessin Christina, die Bayerische Meerrettichkönigin Maria, die Oberfränkische Bierkönigin Christina und Anna-Lena, die Bamberger Hörnla-Königin, teilnahmen, wurde mit dem Frankenlied, gespielt von der Steigerwaldkapelle unter Geo Sturm, beendet.