Klein angefangen
Autor: Pauline Lindner
Röttenbach, Freitag, 21. Sept. 2012
Jubiläum Seit 50 Jahren gibt es eine Filiale der Sparkasse in Röttenbach. Wie alles begonnen hat, daran erinnerte sich der ehemalige Vorstandsvorsitzende Georg Dummer beim Festakt.
Ob alle Straßen in Röttenbach schon asphaltiert waren? Daran erinnert sich der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Georg Dummer, nicht mehr sicher. Aber an das winzige Dienstzimmer, das er 1962 in der Hauptstraße 36 bezog. "Da war ein kleiner Tresen, mein Schreibtisch und ein Geldschrank." Ja, Bargeld spielte damals eine viel größere Rolle im Bankwesen als heute. Und das florierende Bargeschäft war auch der Grund, weshalb er von der Filiale Adelsdorf aus darauf drängte, in dem aufstrebenden Nachbarort einen festen Bankstandort einzurichten.
Genau 50 Jahre ist das her. Und der Sparkasse war es einen kleinen Festakt in den heute 300 Quadratmeter großen Geschäftsräumen wert. Obwohl Dummer schon seit 20 Jahren - nach 51 Arbeitsjahren - in den Ruhestand ging, ließ er es sich nicht nehmen, beim Jubiläum dabei zu sein. "Montag, Mittwoch und Freitag war ich immer von 9 bis 12 Uhr in Röttenbach, ansonsten war ich in Adelsdorf", erzählte Dummer von den Anfängen. "Wir bauten aus einfachsten Verhältnissen auf". Recht spontan und eigenverantwortlich, denkt man aus der Retroperspektive.
Wie bei der Einstellung von Dummers späterem Nachfolger Edmund Leisgang. Der war Schreinermeister und hatte auf einen kaufmännischen Beruf umgeschult. "Ich kannte seine unternehmerischen Fähigkeiten und habe ihn eingestellt", erzählt Dummer. Erstaunte Gesichter in der Festrunde. Einfach eingestellt? - "Ja, das durfte ich. Danach habe ich erst in Höchstadt angerufen", beruhigt Dummer die Umstehenden.
Die weitere Entwicklung hat ihm recht gegeben.
Leisgang, unter dem die Zweigstelle 1979 in die Hauptstraße 14 umzog, hatte viel zu tun. Der Ort entwickelte sich gerade so richtig durch neue Baugebiete. Alles potenzielle Kunden, die Kredite brauchten, aber vor allem ihre täglichen Geldgeschäfte ohne weite Wege erledigen wollten.
Früher ein Ein-Mann-Betrieb
In Zahlen lässt sich das so ausdrücken: 1972 hatte die Zweigstelle Röttenbach Einlagen von fünf Millionen DM und Ausleihungen von vier Millionen zu verwalten. Heute sind es Einlagen in Höhe von 43 Millionen Euro und die Ausleihungen belaufen sich auf 33 Millionen Euro. Anstelle des Ein-Mann-Betriebs besorgen Peter Wagner und fünf Mitarbeiter die Geldgeschäfte der Bankkunden.
Der Aufschwung der Zweigstelle lockte aber auch Kriminelle an. "Wir hatten da einen Einbruch, von oben durchs Dach", weiß Dummer noch vom zweiten Quartier, einem Flachdachpavillon. "Die Diebe haben aber nichts erwischt", betont er.