Kinderpornos und Missbrauchspläne: Haft für Höchstadter
Autor: Christian Bauriedel
Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 06. Dezember 2018
Er besaß und verbreitete Kinderpornos und wollte selbst Kinder vergewaltigen. Dafür muss ein Höchstadter nun für vier Jahre und drei Monate ins Gefängnis. Aufgedeckt wurde er durch einen Zufall im Engelgarten.
Zum Schluss wurde der vorsitzende Richter am Landgericht Nürnberg-Fürth deutlich: Das sei die Bereitschaft zum "knüppelharten Missbrauch" gewesen.
Vier Jahre und drei Monate Haft, so lautete gestern das Urteil gegen einen 50-Jährigen aus Höchstadt. Auf seinem Smartphone hatte die Polizei Hunderte Kinderpornos gefunden, darunter auch harte Szenen mit Säuglingen. "Da fehlen uns die Worte. Das ist unfassbar. So etwas kann die Sprache nicht beschreiben", so der Richter in der Urteilsbegründung der vierköpfigen Strafkammer.
Neben dem Besitz wurde ihm nachgewiesen, dass er dutzendfach Bilder und Videos über den Nachrichtendienst Whatsapp verschickt hat.
Dass der Mann zudem selbst aktiv geplant hat, Kinder zu vergewaltigen, das bewies die akribische Auswertung eines Chatverlaufs im Nachrichtendienst Whatsapp auf seinem Smartphone. Er hatte ausführlichen Kontakt zu einem Mann aus Braunschweig, der ihm über das Osterwochenende im Jahr 2017 Treffen mit Kindern im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren in einem abgelegenen Haus in Niedersachsen anbot.
Dass der Höchstadter daraufhin 650 Euro für dieses Treffen an den Braunschweiger verschickt hat, wertete das Gericht als Versuch der Begehung einer schweren Straftat. Auch wenn das Treffen nur ein Trick war, um an sein Geld zu kommen und nie Realität werden sollte.
Der Verurteilte, der selbst Kinder aus geschiedener Ehe hat, habe noch versucht, sich herauszureden, der Mann im Whatsapp-Chat habe ihn unter Druck gesetzt.
Jedoch stellte der Richter fest, dass es hierfür keinerlei Beweise gibt. Der Nachrichtenaustausch lag komplett vor. "Kein Mensch überweist 650 Euro ohne eine Gegenleistung zu wollen", sagte der Richter. In diesem Fall: Sex mit Kindern.