Druckartikel: Kerwasfichtn stand in knapp 45 Minuten

Kerwasfichtn stand in knapp 45 Minuten


Autor: Sonja Werner

Neuhaus, Sonntag, 09. Sept. 2012

Die Vorarbeiten für das Baumaufstellen hatten die Burschen im Adelsdorfer Ortsteil Neuhaus in diesem Jahr schon im Wald erledigt.
Knapp 45 Minuten brauchten die Neuhauser Kerwasburschen zum Aufstellen ihrer geschmüchten Fichte. Foto: Sonja Werner


Die Kerwasfichtn in Neuhaus steht. Mit vereinten Kräften und unter fachkundiger Anleitung ihres Ansagers Alfred Reinmann brauchten die Kerwasburschen von Neuhaus am Samstag nur eine knappe Dreiviertelstunde, bis das Kirchweihsymbol seinen Platz hatte.
Nach dem mit einem einzigen Schlag erfolgten Bieranstich am Donnerstagabend durch Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) war das die zweite große Kerwasaktion, die in dem Ortsteil ohne Probleme über die Bühne ging.
"Na ja," gibt Kerwasbursch Sebastian zu, "die Vorarbeiten wie Schmücken, Herrichten und den Stamm für die Haltevorrichtung in die richtige Breite bringen, haben wir heuer schon im Wald erledigt. Letztes Jahr hat es mit der Abhobelei hier vor Ort einfach zu lange gedauert".

Gerade und kräftig


"Der Baum heuer ist super", bestätigt auch der 12-jährige Sven, jüngster Kerwasbursch in Neuhaus, begeistert. "Ganz gerade und richtig kräftig". Sven war trotz seiner Jugend eifrig mit am Werkeln und griff auch bei den Schwalben herzhaft mit zu. Ihm gefiel die Arbeit und er freute sich, mit dabei sein zu können.
Sein Vater Peter Reinmann, ältester "Bursch" und mit Bruder Alfred alle Jahre leitende Hand beim Baumaufstellen, sah die Kirchweihaktion unter einem etwas anderen Gesichtswinkel. "Früher", meinte er, "war's schöner, als die Bäume nicht in so ein Gestell gezwängt sondern einfach im Boden verkeilt wurden". Und einfacher sei es auch gewesen. Man konnte den Stamm einfach nehmen, wie er war. Heute müsse er ja fast millimetergenau passen. Aber so sei er natürlich standfester und sicherer.
Die neue Methode der heutigen Zeit hinderte ihn aber keinesfalls daran, kräftig mit zuzupacken. Der Fichtenstamm musste ja genau eingepasst werden, damit die drei Sicherungsschrauben ihren Zweck erfüllten. Da stand Peter seinen Mann und der schnelle Erfolg gab ihm recht, wenn er meinte: "Alfred und ich wissen, wie man mit Holz umgeht, wir sind vom Bau. Diese Erfahrung nützt auch den Jungen."
Helfende Hände von Erwachsenen gab es auch bei den Kerwa-Kids, die wie alle Jahre am eigenen Stand Kaffee und Kuchen anboten. Das können sie ganz allein. Doch beim Zusatzangebot "Grillen", das vergangenes Jahr hinzukam, halfen die Großen mit - aus Sicherheitsgründen. Die Zusammenarbeit klappte hervorragend.

Es klingelte in der Spendenbüchse


Die Spendenbüchse, in die die Nutznießer der kostenlosen Leckereien ihren Obolus entrichteten, bekam einen dicken Bauch. Den Erlös verwenden die Kinder für einen guten Zweck.
Das fröhliche Treiben im Festzelt und an der Bar an allen Kirchweihtagen zeigte, dass die Neuhausener Bürger ihre Kerwa zu feiern wissen. Am Montag , 10. September, wird noch rausgetanzt und der Geger rausgeschlagen, dann klingt die Kerwa mit letztem abendlichen Betrieb aus.