Keppners Kinderkarussell kommt nicht mehr zur Aischer Kerwa
Autor: Johanna Blum
Aisch, Montag, 03. August 2015
Nach 63 Jahren im Geschäft hat Ludwig Keppner sein nostalgisches Kinderkarussell verkauft, sein Stammplatz auf der Aischer Kirchweih war dieses Jahr verwaist.
Zuerst sein Vater und dann er waren mit dem Kinder-Hänge-Karussell regelmäßig auf der Aischer Kirchweih vertreten - und auch das Bild des Erlanger Weihnachtsmarktes prägte das gemütliche kleine Karussell seit fast 90 Jahren.
"Da bin ich schon mitgefahren, als ich selbst noch in die Windel gemacht habe", erzählte Keppner am Montag beim Frühschoppen im Biergarten der Gaststätte Rittmayer in Aisch. "Ich weiß noch, als wir zum ersten Mal in Aisch mitmachten, ich war zehn Jahre alt, da hatten die ,Aascher‘ ihre Hoftore abgesperrt und die Wäsche von der Leine genommen", erzählt er lachend. "Damals war unser Beruf noch nicht so gut angesehen."
72 Jahre ist Keppner nun alt. "Mein Vater hat das Kinder-Hänge-Karussell 1924 gekauft", weiß er. Sein Vater starb 1961, dann übernahm Ludwig Keppner den Schaustellerbetrieb. Auf die Frage, was am Schönsten in seiner Schaustellerzeit war, antwortete er: "Schön ist es dann, wenn man sich's schön macht, und ich hab es mir schön gemacht. Wenn man immer nur grantelt, ist die Welt auch net schön!"
Jetzt geht es nach Thailand
Die Kerwasburschen luden ihn zum traditionellen Frühschoppen ein und bedankten sich, allen voran Zweiter Vorsitzender Dominik Wichert, mit einem Krügla. Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal war sich sicher, dass der Ludwig wie jedes Jahr zum Kerwa-Frühschoppen kommt, und bedankte sich mit einem Umschlag. "Ich komme bestimmt wieder mal auf die Aascher Kirchweih", versprach Keppner, aber wenn alles geregelt ist, zieht er in die Heimat seiner zweiten Frau, nach Thailand. "Da ist's schön warm und es schneit net", sagte er schmunzelnd.