Druckartikel: Kein Tropfen wird vergeudet

Kein Tropfen wird vergeudet


Autor: Richard Sänger

Kairlindach, Sonntag, 19. August 2018

Das kostbare Nass fließt bei der Kairlindacher Kirchweih vor allem aus dem Zapfhahn - der idyllische Weiher nebenan ist fast ausgetrocknet.
Bürgermeister Heinrich Süß zapft gemeinsam mit Braumeister Peter Köhler und Andreas Hirsch das Freibierfass an.  Fotos: Richard Sänger


Bürgermeister Heinrich Süß hatte wenig Mühe, den Zapfhahn in das 50-Liter-Fass zu bringen. So routiniert, wie das erste Fass der Kairlindacher Kirchweih angestochen wurde, wurde es auch geleert: Bereits nach einer Viertelstunde rann der letzte Tropfen in einen Krug, denn die Ortsburschen und -madla hatten das Freibier der Brauerei Hofmann großzügig unter den zahlreichen Gästen im Biergarten verteilt.

Zuvor hatte Kirchweihausrichter Oliver Brehm die Gäste im neugestalteten Biergarten des Gasthauses "Alte Schule" begrüßt - mit der Hoffnung, dass der ersehnte Regen erst in der Nacht oder nach der Kirchweih kommen möge.

"Die Schürze hätte es ned braucht", meinte der Bürgermeister nach dem professionellen Anstich, bei dem ihm Braumeisters Peter Köhler assistierte. Auch die sich wegduckenden Gäste am ersten Tisch konnten sich gleich wiederaufrichten, denn beim Anstich verschüttete der Bürgermeister keinen einzigen Spritzer. Die erste Kirchweih war es für den neuen Hoteldirektor des Acantus, Andreas Hirsch, der extra den Biergarten umgestalten und etwas vergrößern ließ.

Als ein heftiger Wind aufkam meinte Oliver Brehm "das zieht vorbei" und Bürgermeister Süß lobte die Biergartengäste: "Woanders flüchten die Leute ins Innere, wenn Wolken aufziehen und der Wind bläst - aber der Franke bleibt sitzen." Bei den Gästen war nämlich keinerlei Hektik aufgekommen, sie ließen sich Schäuferle und Bratwürste weiter schmecken.

Brehm und Bürgermeister Süß bedauerten, dass der idyllische Kirchweiher, der bis zum Biergarten reicht, derzeit nahezu ausgetrocknet ist. "Das wäre jetzt die ideale Gelegenheit, für eine Entlandung und eine etwas andere Gestaltung des Ufers", sinnierte der Bürgermeister, der selbst aber nicht die Entscheidungshoheit besitzt, denn der große Weiher befindet sich im Besitz des Marktes Weisendorf.