Druckartikel: Katholische Notkirche in Mühlhausen wird fürs Jubiläum herausgeputzt

Katholische Notkirche in Mühlhausen wird fürs Jubiläum herausgeputzt


Autor: Evi Seeger

Mühlhausen, Dienstag, 06. Sept. 2016

Das Jubiläum wirft seine Schatten voraus: Im kommenden Jahr kann die katholische Kirchengemeinde von Mühlhausen auf 70 Jahre ihres Bestehens zurückblicken.
Pater Gabriel Ramos Valiente segnete die beiden gespendeten Heiligenfiguren. Foto: Evi Seeger


Im Hinblick auf das bevorstehende Jubiläum wurde bereits mit Renovierungsarbeiten begonnen.
Inzwischen ist die Kirche frisch getüncht. Der Kreuzweg wird zur Zeit restauriert und soll schon bald wieder an seinen Platz zurück kehren. Vor Kurzem erhielt die Kirche von einem großzügigen Spender zwei künstlerisch gestaltete Heiligenfiguren, die auf dem Altar einen würdigen Platz gefunden haben: Links vom Tabernakel die Statue des heiligen Josef, des Arbeiters, rechts die Muttergottes mit dem Jesukind.
Die katholische Kirche von Mühlhausen gehört zur Pfarrei Wachenroth und wird von Pater Gabriel Ramos Valiente seelsorgerisch betreut. Im Vorabendgottesdienst am Samstag segnete Pater Gabriel Ramos die beiden Heiligenfiguren. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass der heilige Josef im bevorstehenden Jubiläumsjahr offiziell zum Schutzpatron der Kirche ernannt wird.


Dass es in Mühlhausen neben der evangelischen Pfarrkirche auch eine katholische Kirche gibt, dürfte im Umkreis wenig bekannt sein. Bei dem Gotteshaus handelt es sich um eine so genannte Notkirche, wie es nur noch ganz wenige gibt. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg stellte die Mühlhäuser Familie Pröls das Gebäude, eigentlich ein Werkstattbau, als Kirche zur Verfügung. Damals kamen rund 500 Flüchtlinge, die meisten aus dem Sudetenland und katholisch, nach Mühlhausen. Sie suchten nach einer Möglichkeit, Gottesdienst zu feiern.


Unter Denkmalschutz

Die Innenausstattung wurde durch Spenden aus der Umgebung möglich. Zu Maria Empfängnis 1947 wurde der erste Gottesdienst in der Notkirche gefeiert. Nachdem die Erbauer Karl und Margareta Pröls verstorben sind, ist das Kirchengebäude heute im Besitz ihres Enkels Thomas Pröls. Vor Kurzem wurde das komplette Gebäude aufgrund seiner Einzigartigkeit unter Denkmalschutz gestellt.