Katholiken spenden 146 Bänke für Schüler in Kaya
Autor: Richard Sänger
Herzogenaurach, Sonntag, 04. Februar 2018
Pfarrer Helmut Hetzel hatte eine Spendenaktion organisiert, und viele Gläubige beteiligten sich.
Während sich bei uns zwei Schüler eine Schulbank teilen können, bedrückt das Schulwerk in der Partnerstadt Kaya (Burkina Faso) eher die Tatsache, dass es keine oder nur wenige Schulbänke in ihren Schulen gibt. Da muss Abhilfe geschaffen werden.
Kürzlich konnte die Herzogenauracher Delegation bei ihrem Besuch der Grundschule V in Kaya erleben, dass die Schüler teilweise zur viert auf einer Bank sitzen, die eigentlich nur für zwei gedacht ist. In einer Klasse waren sogar mehr als 104 Schülerinnen und Schüler, keine der sechs Klassen hatte unter 70 Schüler. Auf diese für deutsche Schulen undenkbare Tatsache aufmerksam wurde auch der katholische Pfarrer Helmut Hetzel anlässlich eines Besuchs der Partnerstadt im Oktober des letzten Jahres.
Wie Bürgermeister German Hacker und Rosa Abel erzählten, besteht in Kaya ein großer Bedarf an Schulbänken, vor allem im ländlichen Gebiet. Nicht selten haben die Dörfer ein Schulgebäude, aber fast keine Bänke für die Schülerinnen und Schüler. Diese sitzen dann auf dem blanken Boden und schreiben dann im Schneidersitz auf ihrem Schoß mit. Das hatten die Beiden vom Bürgermeister Quádragogo erfahren.
40 Euro pro Bank
Diese Tatsache ließ Pfarrer Helmut Hetzel keine Ruhe, denn mehr Schulbänke würden auch für eine deutlich höhere Lernqualität der wissbegierigen Schülerinnen und Schüler sorgen. Zusammen mit der katholischen Kirchenstiftung rief Pfarrer Hetzel eine Spendenaktion ins Leben und die Herzogenauracher Gläubigen konnten Schulbänke für 40 Euro in Auftrag geben. Rosa Abel verhandelte mit Handwerkern in Kaya und konnte sich mit dem Schreiner Abdoulaye Sawadogo einigen, er ist auch Elternbeitrat der Schule Sektor V. Ein zweiter Auftrag geht an Schreiner Guétaouendé Sawadogo, er ist Leiter der Schreiner-Ausbildungsstätte Morij für Waisenkinder und bedürftige Kinder. Er hat sich auch bereit erklärt, dass pro Schulbank 5000 FCA (7,62 Euro) in die Unterstützung seiner Schüler fließen werden. Der Rest wird für den Kauf von Holz und für den Arbeitslohn verwendet. Wie Pfarrer Hetzel und Bürgermeister Hacker erwähnten, darf nicht vergessen werden, dass dadurch auch einige Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden.
Jedenfalls hat sich die Spendenaktion gelohnt, mit den eingegangen 5580 Euro können nämlich 146 Schulbänke in Auftrag gegeben werden und das Lernen wird nicht mehr durch fehlende Ausstattung erschwert. Bei der Spendenübergabe im Rathaus bedankten sich Pfarrer Helmut Hetzel und Bürgermeister German Hacker tief berührt und voller Hochachtung bei den Spendern.