Katholiken pilgern zu protestantischer Kirche
Autor: Manfred Welker
Herzogenaurach, Freitag, 15. Mai 2015
Auch in diesem Jahr fand am Fest Christi Himmelfahrt wieder die streckenmäßig kürzeste Wallfahrt der Herzogenauracher Katholiken nach Veitsbronn statt. Das dortige Ziel ist die protestantische Kirche.
Diese Wallfahrt hat einen geschichtlichen Hintergrund. Denn Veitsbronn gehörte ursprünglich zum Pfarrsprengel Herzogenaurach und nahm erst 1529 die evangelische Konfession an. Als die Bewohner evangelisch geworden waren, versuchten sie mit der Heiligenverehrung auch ihre Muttergottesstatue in ihrer Kirche zu entfernen, so die Sage. Die Wallfahrt der Herzogenauracher nach Veitsbronn hat also Wurzeln, die auf die Zeit davor zurückgehen.
Die Wallfahrt wurde nie komplett eingestellt. Die Herzogenauracher pilgerten einmal jährlich im Mai mit der Unterstützung einer Musikkapelle vom Gasthof Monopol nach Veitsbronn. Einer der beiden Herzogenauracher Kapläne hielt in der Kirche von Veitsbronn die Andacht ab. Hans Kraus begleitete bis 1981 die Wallfahrt mit dem Bus. Ab 1981 übernahm Pfarrer Franz Noppenberger die Wallfahrt für St. Otto.
Ein fester Platz im Jahreslauf
Nachdem die Pfarrei St. Otto in Herzogenaurach selbständig geworden war, übernahm der inzwischen verstorbene Pfarrer Joachim Kauer die Rolle des geistlichen Begleiters, unterstützt wurde er dabei von Helmut Fischer. Dadurch findet diese außergewöhnliche Wallfahrt immer noch ihren Platz im Jahreslauf der Pfarreien von Herzogenaurach.