"Karrers Kitchen" kocht in der Küchenschlacht

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Hobbyköchin Michaela Karrer sammelt fantasievolle Rezepte aus aller Welt und freut sich auf die "Küchenschlacht". Bernhard Panzer
Hobbyköchin Michaela Karrer sammelt fantasievolle Rezepte aus aller Welt und freut sich auf die "Küchenschlacht". Bernhard Panzer

Die Herzogenauracher Hobbyköchin Michaela Karrer tritt ab kommenden Montag im ZDF an.

Alles begann mit einem Sandwich. Und zwar einem besonders großen: Das XXL-Schnitzelsandwich, so erzählt Michaela Karrer, gab ihr die Idee zu ihrem Kochbuch und ebnete damit auch den Weg ins Fernsehen. Die Hobbyköchin aus Herzogenaurach postete damals ein Foto auf Facebook in ihrem Foodblog "Karrerskitchen" und schon ging alles seinen weiteren Gang.

Inzwischen ist die 49-Jährige unter die Autoren gegangen. Sie hat ein Kochbuch veröffentlicht, in dem sie von den vielfältigen Eindrücken und kulinarischen Erlebnissen ihrer Reisen in aller Herren Länder profitiert. "Fränkisch, karibisch" und dazu "Raffiniertes aus der ganzen Welt" lautet der Titel ihres "fantasievollen Kochbuchs" (1500 Exemplare), das schon bald in die zweite Auflage gehen soll. Vor allem von ihrem Auftritt in der "Küchenschlacht" des ZDF (Ausstrahlung ab 22. Januar) erhofft sie sich positive Resonanz.

"Kochen war schon immer meine Leidenschaft", sagt die Frau, die ihr Hobby vor über drei Jahrzehnten entdeckte. Schon als Zwölfjährige, so erinnert sie sich, habe sie sich ihr erstes Rezept ausprobiert. Das war ein Apfelkuchen aus Mürbeteig, ein original englischer "Apple Pie", der sich auch in ihrem mehr als 200 Seiten starken Buch wiederfindet.

Die Rezepte darin sind bunt gemischt und aus vielen Regionen zusammengetragen: Bodenständiges aus Franken wechselt sich ab mit mediterranen Speisen vom Mittelmeer und Exotischem aus der Karibik. Aber starr nach den Rezepten soll niemand kochen, sagt Karrer. Manche Gewürze zum Beispiel munden nicht jedem mitteleuropäischen Gaumen. "Die kann man auch ersetzen oder weglassen", sagt die Autorin. Und meint: "Keep it simple". Denn alle Gerichte seien einfach nachzukochen.

Zu dem Kochbuch ermuntert hatten sie die vielen, sogar internationalen Reaktionen auf ihren Foodblog auf Facebook, wie die Herzogenauracherin erzählt. Es gab Rezeptanfragen, und so hat sie ihr Material eben gebündelt veröffentlicht. Auch seitens der Buchverlage sei das Interesse groß gewesen. Unter zwölf Zusagen habe sie sich für den Verrai-Verlag in Stuttgart entschieden.

Und dann hätten ihr Freunde den Rat gegeben: "Koch doch mal im Fernsehen!" Aufregend sei die Idee schon gewesen, sagt die Hobbyköchin, schränkt aber ein: "Unter Stress kann ich eigentlich nicht kochen." Sie sei doch eher der "Slow Cooker", mag es also lieber gemütlich. Trotzdem: "Die Leute haben gedrängelt, und nach einem Glas Rotwein habe ich mich dann angemeldet." Und wurde auch sofort genommen. Das ZDF hat reagiert und sie wurde zur Aufzeichnung nach Hamburg eingeladen. Diese hat bereits stattgefunden, ausgestrahlt wird ihre "Küchenschlacht" vom 22. bis 26. Januar, immer von 14.15 bis 15 Uhr, im ZDF, teilt sie mit.

Wie häufig sie da zu sehen ist, und ob sie am zweiten Tag oder sogar zum Schluss am Freitag immer noch kocht, das darf Michaela Karrer allerdings noch nicht verraten. Fakt ist, dass am ersten Tag sechs Teilnehmer beginnen. Sie treten gegeneinander an und jeden Tag fällt einer raus, sagt sie. So bleiben im Finale dann zwei Hobbyköche übrig.


Schweinelendchen

Am ersten Tag durften alle ihr Leibgericht aussuchen. Also etwas, was sie ganz besonders gerne kochen. "Da war eine Schwäbin dabei", erinnert sich die Fränkin. "Die hat Maultäschle zubereitet." Karrer selbst wählte die Leibspeise ihrer achtjährigen Tochter Julia. Sie kochte Schweinelendchen mit Pilzsoße, Semmelknödel mit Speck und dazu Feldsalat. Der bekam als Dressing einen Cranberry Essig.

Ob das Rezept der Tochter nun ein Türöffner war für anschließende Duelle, das hält Michaela Karrer brav unter Verschluss. Jedenfalls hat sie Geschmack gefunden am Kochen im Fernsehen respektive in der Öffentlichkeit. Und so stressig wie befürchtet sei die "Küchenschlacht" dann auch nicht gewesen. Und schon plant die reiselustige Frau derart mehr. In Trinidad, wo ihre Tante lebt, habe sie ein Angebot für ein Showcooking, und in Charlotteville in North Carolina dürfe sie im März wohl im TV kochen, in einer Sendung mit Fernsehköchin Heidi Billotto.

Wenn Franken kulinarisch auf die restliche Welt trifft, ist Michela Karrer ohnehin gern dabei. Nennt sich doch eines der Gerichte in ihrem Buch "Franken meets America: Hax'n in Cola". Wem das zu schwer ist: Wie wär's mit "Ofenkartöffelchen a la Tobago"? Zum Beispiel. Und vielleicht, so gerät sie ins Nachdenken, gebe es auch mal eine Veranstaltung in Herzogenaurach. Ideen hätte sie schon, aber diese seien noch nicht spruchreif.