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Karnevalsclub Herzogenaurach: Vorsitzender Gerd Engert hört auf - neue Führung


Autor: Richard Sänger

Herzogenaurach, Sonntag, 14. April 2019

Der Karnevalsclub Herzogenaurach mit seinen 438 Mitgliedern wählte sich einen neuen Vorstand. Gerd Engert hört nach 18 Jahren als Vorsitzender auf.
Gerd Engert (Bild aus dem Jahr 2011) ist leidenschaftlicher Karnevalist und war 18 Jahre an der Spitze des KCH. Archivfoto: Richard Sänger


Die Vorstandswahl war bei der Jahresversammlung der Karnevalisten im Schulungsraum der Freiwilligen Feuerwehr der wichtigste Punkt auf der Tagesordnung.

Wie bereits angekündigt, kandidierte Gerd Engert nach 18 Jahren als Vorsitzender nicht mehr für den Vorstand. Der 48-jährige Stefan Herbig, bisheriger Zweiter Vorsitzender, wird den KCH in die nächste Session führen. Auch der Posten für die im vergangenen Jahr überraschend verstorbene Sitzungspräsidentin Margit Bräunlein musste neu besetzt werden.

Gerd Engert stand 1975 zum ersten Mal, unter Leitung von Siegfried Zink beim Altstadtfest am Grill des KCH. "Das war sozusagen der Einstand, weil ich ja dann auch die nächsten 20 Jahre dort stand", erzählte Engert bei seinem Rückblick.

Am 1. Januar 1979 wurde er dann Mitglied im KCH und ist seit 1982 im Elferrat. Nach den Querelen in den 90er Jahren wurde er dann 1998 zum Zweiten Vorsitzenden gewählt und bei der Generalversammlung im Jahr 2000 übernahm er den Posten des Ersten Vorsitzenden. "Und am heutigen Tag endet hier meine Zeit als Vorstand im KCH. Es war eine schöne, aber auch sehr stressige Zeit vor allem in den ersten sechs Jahren", erklärte Engert.

So galt sein Dank allen Mitgliedern, seiner Familie und allen, wie er scherzhaft meinte, die es so lange mit ihm aushielten. Ganz wird er sich allerdings nicht zurückziehen, sondern weiterhin im Elferrat bleiben und die neue Vorstandschaft unterstützen.

Zum Nachfolger von Margit Bräunlein wurde der bisherige Vizepräsident Michael Tiefel und für dessen bisherigen Posten, Marcus Schlegel in die Vorstandschaft gewählt. Kassiererin bleibt Petra Freitag und Diana Zink bleibt weiterhin Schriftführerin, ebenso Walburga Gumbrecht als Protokollführerin.

Bei der Wahl zum Ordenskanzler hatte Dieter Bräunlein mit Michael Schöpp einen Gegenkandidaten setzte sich aber mit 27 gegen 22 Stimmen durch.

Bei der Wahl zur Jugendbeauftragten gab es mit Andrea Heller, Miriam Mudura und Nicole Brendel drei Kandidatinnen. In der Stichwahl setzte sich dann Nicole Brendel gegen Miriam Muturo durch.

Rückblick aufs Jahr

In seinem Jahresrückblick erinnerte Engert an eine Reihe von Veranstaltungen, beginnend von der Übernahme des Rathauses bis zur Schlüsselrückgabe. Aber auch vereinsmäßig hatte sich einiges getan. So fand während der Sommerkirchweih in der KCH-Halle die Trainerschulung für die C-Lizenz des Bundesverbandes für karnevalistischen Tanzsport in Deutschland statt.

Bei den Veranstaltungen hatte der KCH, ebenso wie die anderen Vereine auch, mit den Sicherheitsauflagen und den Bürokratismus zu kämpfen. "In der heutigen Zeit wird dies aufgrund von vielen Vorschriften, Bürokratie und Unverständnis leider immer schwieriger. Dennoch oder gerade deshalb setzen wir alles daran, auch weiter alte Werte zu erhalten und darauf zu bauen", sagte Engert. Deshalb zeigte er sich erfreut, dass der KCH bei Veranstaltungen auf engagierte Helfer zurückgreifen könne.

Das zeige sich insbesondere bei der Sommerkirchweih. So lagen zwischen Auf- und Abbau zehn Tage - der ganz normale Wahnsinn. In diesem Zusammenhang ging ein Dank an all die Eltern, Freunde und Bekannte, die über zehn Tage mit anpackten.

50 000 Euro für die Halle

Für die Kasse rentierten sich auch die "Mitternachtsspitzen" des Salons Ralf Dietz, der zum dritten Mal zum Benefiz-Haarschneiden eingeladen hatte und die Köpfe mit Schere, Kamm und Föhn bearbeitete. Dass das Geld dringend gebraucht wurde, verdeutlichte Engert bei seinem Bericht über die Sanierungsarbeiten an und in der Halle.

Die Firma Mehler war zwei Wochen beschäftigt und hat die Halle mit einem Netz versehen und neu verputzt. Während der Sommerferien war die Halle zehn Tage gesperrt und wurde innen, nach Reparatur der Hallendecke, neu gestrichen.

"Der ganze Spaß kostete uns 50.000 Euro und auch ein Wasserschaden hat uns beschäftigt", berichtete Engert. Für die Tanzsportabteilung mit nahezu 180 Tanzenden berichtete Anja Herbig, die ebenso wie Michael Tiefel - "nach dem Fasching ist vor dem Fasching" - zufrieden auf eine erfolgreiche und wunderschöne Saison zurückblickte.

Bräunlein und Tiefel hatten dann die angenehme Aufgabe die Ehrungen für 15- und 20-jährige aktive Mitarbeit die Urkunden und Nadeln zu überreichen.

Am Ende der Jahresversammlung gab es schließlich noch ein Abschiedsgeschenk für Engert, schließlich begann seine Laufbahn beim KCH am Grill und deswegen gab es natürlich: einen Grill. Damit er nicht aus der Übung komme. "Wenn der das erste Mal in Betrieb geht, ist der Elferrat natürlich dabei", lud Tiefel schon vorab ein.