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Kältewelle kommt gerade recht


Autor: Johanna Blum

Adelsdorf, Montag, 26. Februar 2018

Bei der Energiegesellschaft Adelsdorf quellen die Holzlager infolge der Rodungsarbeiten für den Autobahnausbau über.
Markus Großkopf schiebt die Berge von Hackschnitzeln auf die Seite.Johanna Blum


Dichter, weißer Rauch steigt über der Adelsdorfer Hackschnitzelanlage auf dem Bauhofgelände auf. Dies ist ein Zeichen für den ungewöhnlich hohen Holzverbrauch. Der weiße Rauch besteht überwiegend aus Wasserdampf, da die Hackschnitzel zu etwa einem Viertel ihres Gewichtes Wasser enthalten, welches beim Verbrennen verdampft. Die knackige Kälte ist der Grund dafür, weshalb die Hackschnitzelanlage der Gemeinde Adelsdorf gerade auf Hochtouren läuft.

Wolfgang Mößlein, der Chef der Energiegesellschaft Adelsdorf erklärt: "Es ist nur alle fünf Jahre so kalt und dieses Jahr ist es wieder einmal so weit. Deshalb brauchen wir jetzt im Moment auch mehr Holz." Eigentlich sei normalerweise im Januar mehr Holz nötig, aber dieser Monat war ja überdurchschnittlich warm im Gegensatz zum jetzigen Zeitpunkt. "Zum Glück bekommen wir viel Brennmaterial von den vorbereitenden Rodungsarbeiten für den sechsspurigen Ausbau der A3. Wir haben uns einen Teil dieses Holzes gesichert und können nun gelassen dieser kurzen oder vielleicht auch längeren Kältewelle entgegensehen", freut er sich.


Holz hat hohen Heizwert

"Aufgrund der sehr guten Qualität des Materials - es ist meist Hartholz - können wir die Anlage mit 20 Prozent mehr Leistung fahren als sonst." Normalerweise wird die Hackschnitzelanlage mit Weichholz aus der Umgebung gefahren, was einen geringeren Heizwert hat als Hartholz.

Der Bauhof wird schon seit Dezember permanent mit Holz von der Autobahn beliefert. Die Lager quellen über und die Bunker sind voll. Markus Großkopf, der Materialmeister der Gemeinde, kommt auf seinem Traktor mit Ladeschaufel zwar nicht ins Schwitzen, aber die Arbeit geht im Moment nicht aus. Eigentlich freut sich Mößlein sogar über die Kältewelle, denn er hatte ursprünglich zu viel Holz geordert. Im Januar wurde ein Viertel weniger Wärme erzeugt als jetzt.

Derzeit werden sämtliche gemeindlichen Liegenschaften - Bauhof, Feuerwehr, Rathaus, katholisches Pfarrzentrum, Rathaus-Apotheke, Schloss, Schule mit Schwimmbad und Aischgrundhalle - bestens geheizt. Dazu kommen bald noch die 27 Wohnungen der VR-Bank auf dem ehemaligen Sportplatz wie auch die geplanten 21 Wohneinheiten der Barmherzigen Brüder nahe der Aischgrundhalle.

Es kann also ruhig noch eine Weile so kalt bleiben. Auch Schnee wäre nicht schlecht. Ein Winter ohne Frost und Schnee würde die Natur durcheinander wirbeln. In der Pflanzenproduktion fehlt dann nämlich die Kälte. Zwei, drei Grad Minus sind gut für das Pflanzenwachstum. Frost und auch Schnee gehören für Pflanzen und die gesamte Natur dazu.