Junge Röttenbacher Familien rufen nach Bauplätzen
Autor: Pauline Lindner
Röttenbach, Freitag, 08. Juli 2016
Mehr als 500 Menschen haben in Röttenbach eine Liste unterzeichnet, die ein neues Wohngebiet ermöglichen soll.
Auf dem Spielplatz an der Klebheimer Straße in Röttenbach übergaben Pia Amon, Janina Lang und Michael Warter am Donnerstagabend an Bürgermeister Ludwig Wahl (FW) 516 Unterschriften von Personen, die sich dafür einsetzen, dass junge Familien ein Haus bauen und somit in Röttenbach bleiben können. "Wir möchten in unserer Heimatgemeinde bleiben", betonte Janina Lang.
Auslöser für diese Aktion war eine Unterschriftensammlung - laut Wahl mit 75 bis 80 Unterzeichnern, die sich gegen die weitere Ausweisung von Baugebieten in der Gemeinde wenden. Röttenbach entwickelte sich seit Jahren geordnet am westlichen Ortsrand. In Etappen wurden neue Straßenzüge im Baubereich Bucher Weg geschaffen, zuletzt das Wohngebiet "Bucher Weg IV am Sonnenhang".
Die dort entstandenen Bauplätze reichen aber bei weitem nicht für die Zahl der Bauwerber. Derzeit, nach der Vergabe der Sonnenhang-Bauplätze, sind noch 100 Interessierte bei der Gemeinde registriert. Röttenbach erschloss die neuen Baugebiete nach einem 50:50-Modell. Danach erhielten die einbringenden Grundbesitzer die Hälfte der Flächen als Baugrundstücke zurück. Von der anderen Flächenhälfte entfallen etwa 20 Prozent auf Straßen und andere Erschließungseinrichtungen; der verbleibende Rest wurde zu Bauparzellen, die die Gemeinde direkt verkauft. Alle Grundstücke sind mit einer Bauverpflichtung belegt. Für die Erwerber beträgt sie fünf Jahre, für die Verkäufer fünf bis zehn Jahre, je nach Umfang der eingebrachten Flächen.
In der Gemeinderatssitzung am Montag, 11. Juli, um 19 Uhr in der Lohmühlhalle wird das Thema Bauland ausführlich behandelt. "Wir sind erfreut, dass junge Leute in Röttenbach bleiben wollen", sagte Wahl. Deshalb werden die Fraktionen von CSU und Freien Wählern Anträge für ein Ratsbegehren für die Ausweisung von weiterem Bauland einbringen. Der Bürgermeister geht davon aus, dass darüber in einem Bürgerentscheid am 16. Oktober abgestimmt werden kann.
In dieser Ratssitzung wird auch das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie für die Ortsentwicklung vorgestellt. Wahl möchte auf dieser Basis eine oder zwei Projektwerkstätten mit Fachleuten und Bürgern durchführen. "Durch eine Podiumsdiskussion möchten wir die Kritiker und die Befürworter ins Boot holen", betonte er.
Als Flop hat sich zwischenzeitlich das Bemühen der Gemeinde erwiesen, Eigentümer von innerörtlichen unbebauten Flächen zum Veräußern zu bewegen. Bei drei Umfragen gab es, so Wahl, keine positive Rückmeldung, auch nicht, als die Kommune anbot, selbst als Käufer zu Marktbedingungen aufzutreten.