Junge Musiktalente aus Höchstadt und Herzogenaurach
Autor: Tina Meier
Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 23. Juli 2015
Flötistin Henrike Fröhlich und Organist Ludwig Orel nahmen erfolgreich am diesjährigen Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" teil.
Der Wettbewerb "Jugend musiziert" findet seit 1964 regelmäßig statt und erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Um die 20 000 jugendliche Musiker nahmen dieses Jahr insgesamt teil, aber nur ein Bruchteil von ihnen erreichte den Bundeswettbewerb.
Zu Deutschlands besten Nachwuchsmusikern zählen Henrike Fröhlich aus Höchstadt und Ludwig Orel aus Herzogenaurach.
"Die Querflöte ist ein cooles Instrument. Man kann schöne Melodien spielen und auch in jeder Geschwindigkeit. Es ist einfach vielfältig", schwärmt Henrike Fröhlich. Für die 15-Jährige war es genau die richtige Entscheidung, vor sieben Jahren von der Blockflöte auf die Querflöte umzusteigen. Neben besonderen Projekten bei denen sie öfters mitmusiziert, ist sie langjähriges Mitglied im Orchester des Gymnasiums in Höchstadt.
Zum dritten Mal nahm sie bei "Jugend musiziert" teil und stieß durch ihre ehemalige Lehrerin, Kaori Kuwae, auf den Wettbewerb. Ihre Paradedisziplin "Flöte Solo" wird allerdings nur alle drei Jahre angeboten.
Nach dem Meistern des Regionalwettbewerbs ging ihre Reise weiter zum Landeswettbewerb nach Bayreuth. "Dort habe ich einen Sonderpreis gewonnen - für die herausragende Interpretation eines zeitgenössischen Werks", berichtet Henrike. Durch bestimmte Techniken und ein freieres Spiel, das zum Beispiel durch die Variation der Geschwindigkeit erreicht wird, überzeugte sie mit dem Stück "Landscape with birds" des lettischen Komponisten Peteris Vasks.
Beim Bundeswettbewerb in Hamburg, der zu Ostern stattfand, traten in ihrer Altersklasse die 45 besten jungen Flötenspieler Deutschlands an. Henrike erreichte mit 22 von 25 Punkten den zweiten Preis. Sie erhielt den Druck eines Gemäldes und eine Urkunde.
Tägliches Üben macht Spaß
Das Erreichen solch eines hohen musikalischen Niveaus ist mit viel Zeitaufwand verbunden. Alle zwei Wochen besucht sie in Nürnberg bei Wolfgang Auer den Flötenunterricht. Täglich investiert Henrike ein bis zwei Stunden in das Üben ihres Instruments, was für sie aber keinerlei Belastung darstellt: "Es macht ja Spaß!"
Auch Ludwig Orel aus Herzogenaurach musiziert mit seinen 13 Jahren bereits auf einem sehr hohen Niveau. Sein Instrument ist die Orgel. "Man kann sich durch die verschiedenen Register selber aussuchen, wie man die Stücke gestaltet. Man orientiert sich zwar an der zeitgerechten Spielweise, hat aber trotzdem eine große Auswahl", erläutert er die Begeisterung für sein Instrument, das er seit dreieinhalb Jahren spielt.
Bis Februar 2015 unterrichtete ihn Toni Rottern, der Leiter der Kantorei St. Magdalena in Herzogenaurach. Jetzt lehrt ihn alle zwei Wochen Prof. Franz-Josef Stoiber, Hochschulprofessor und Domorganist in Regensburg.
Je nach Möglichkeit übt Ludwig jeden Tag eine halbe bis drei Stunden auf einer Orgel bei sich zuhause und darf auch regelmäßig auf der Orgel der Pfarrei St. Magdalena spielen. "Das ist einfach schön. Je größer die Kirche, umso besser die Orgel", erklärt er.
Bis zu seinem Sieg beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" musste auch er in drei Runden sein Können unter Beweis stellen. Die erste Hürde war der Regionalwettbewerb in Sulzbach-Rosenberg. Dort durfte zunächst jeder begeisterte Musiker teilnehmen. Souverän erreichte Ludwig, trotz der vier Grad kalten Kirche, die nächste Wettbewerbsebene.
Beim Landeswettbewerb am 27. März in der Hochschule für Kirchenmusik Bayreuth traten mit ihm ca. 30 junge Organisten aus ganz Bayern an. Ludwig lieferte eine Glanzleistung ab und durfte mit der erreichten Höchstpunktzahl von 25 zum deutschlandweiten Bundeswettbewerb.
In Hamburg traten 46 Orgelspieler in verschiedenen Altersgruppen an. Die Bestnote "1" erhält man mit 24 oder 25 Punkten. Sechs Organisten, darunter vier aus Bayern und eben auch Ludwig, konnten am Ende ihrer Reise von "Jugend musiziert" wirklich stolz auf ihren Sieg sein. Als Preis erhielt auch Ludwig einen Druck von abstrakter Kunst und eine Urkunde.
Solche Auszeichnungen motivieren ihn zum täglichen Üben: "Hätte ich keinen Erfolg, würde es auch nicht so viel Spaß machen."