Jugendcamp schafft Begegnungen
Autor: Tina Meier
Vestenbergsgreuth, Freitag, 12. August 2016
Umgeben von Wald und Wiesen, liegt bei vestenberggreuth ein Jugendcamp, das jedes Jahr von 80 bis 100 Gruppen besucht wird.
"Wer einmal da gewesen ist, kommt meistens wieder", sagt Isolde Knaak. Die Rede ist vom Jugendcamp in Vestenbergsgreuth, einer Einrichtung des Landkreises, die aber vom Kreisjugendring betrieben wird. Knaak kümmert sich um die Verwaltung des Camps und weiß, was die Gäste immer wieder dort hintreibt.
Das großzügige Gelände liegt ungefähr 100 Meter vom Ortsrand entfernt auf einer Waldlichtung. "Den meisten gefällt, dass es so abgelegen ist. Sie schätzen, dass es keine Ablenkung drumherum gibt, so dass sich die Gruppe miteinander beschäftigt und unter sich ist", erklärt Knaak. Außerdem gibt es in wenigen Kilometern Entfernung weitere Freizeitangebote wie die Sommerrodelbahn und den Minigolfplatz.
Keine privaten Partys
Aber nicht jeder kann das Jugendcamp buchen. Private Feiern oder Veranstaltungen sind nicht möglich.
Seit seiner Einweihung 1995 ist festgelegt, dass es ausschließlich für die Bereiche Jugendarbeit, Schulen und Familienbildung genutzt werden soll. Auch mit dieser Einschränkung steht das Camp kaum leer, denn pro Jahr finden sich 80 bis 100 Gruppen dort ein. Maximal zwei Gruppen können gleichzeitig auf dem Gelände des Jugendcamps sein.
Das Areal ist aufgeteilt in ein großes Haupthaus mit 37 Betten, zwei Zeltplätze, die für insgesamt 120 Personen ausgestattet sind, ein kleines Kochhaus, ein Aktionshaus und eine Freilichtbühne. Direkt vor dem Haupthaus ist ein Volleyballfeld, dahinter schließen sich die Spielwiese und ein Biotop an.
Dort soll besonders Kindern die Natur nähergebracht werden, wenn sie Frösche, Molche und andere Tiere beobachten oder im umliegenden Wald auf Entdeckertour gehen. Die Umweltpädagoginnen des Kreisjugendrings, Susanne Körner und Barbara Moritz-Anders, bieten auch Projekte rund um die menschlichen Sinne und den Schutz der natürlichen Lebensräume speziell für Kinder an.
Auch vom Kreisjugendring selbst finden Freizeiten im Jugendcamp statt. Seit 2009 gehen Kinder ab sieben Jahren für eine Woche in den Osterferien auf eine Forschungsreise durch die Natur. In Juleica-Schulungen werden Betreuer für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ausgebildet und an einem Erlebniswochenende sind ganze Familien ins Jugendcamp eingeladen. Diese und weitere Freizeiten haben sich im Laufe der Zeit etabliert, doch es kommen auch immer wieder neue Ideen dazu.
Ständige Aktualisierungen
"Wenn wir merken, dass in einer bestimmten Richtung Bedarf ist, versuchen wir, darauf zu reagieren und passende Freizeiten anzubieten", erklärt Knaak.
So begegneten sich Anfang des Jahres junge Flüchtlinge und deutsche Jugendliche bei einem gemeinsamen Wochenende.Begegnungen zwischen jungen Menschen aus verschiedenen Ländern zu schaffen, ist auch das Ziel des internationalen Workcamps, das seit den Anfängen des Jugendcamps regelmäßig veranstaltet wird. Auch in diesem Jahr werkelten Jugendliche und junge Erwachsene für drei Wochen an der Anlage und bauten unter anderem neue Terrassenmöbel, pflasterten den Eingangsbereich der Kochhütte und strichen die Zimmer neu.
"Ein Thema, das uns auch sehr wichtig ist, ist die Inklusion. Im Haupthaus gibt es ein Appartement für Behinderte", berichtet Knaak, "und seit dem letztem Jahr führt ein taktiles Leitsystem durchs Haus."
Diese Markierungen auf den Fußböden und die Tafeln mit Blindenschrift helfen blinden und sehbehinderten Gästen, sich in der Anlage zurechtzufinden, sodass sie mit allen anderen eine ereignisreiche Zeit im Jugendcamp erleben können.