Jugend debattiert im Gymnasium Herzogenaurach
Autor: Pauline Lindner
Herzogenaurach, Dienstag, 21. Januar 2014
Das Gymnasium Herzogenaurach nahm zum dritten Mal am Wettbewerb "Jugend debattiert" teil. Julia Soldner wurde Schulsiegerin. Sie darf damit ihre Schule auf Bezirksebene vertreten.
Es sind etliche Meter Abstand zwischen den Tischchen für die Debattenteilnehmer. Genauso weit liegen die Argumente auseinander, die die vier Schüler der neunten Klasse in der Aula des Gymnasiums Herzogenaurach austauschen. Um die Struktur des Schulsystems geht es in der Finalrunde, um die Abwägung zwischen Gesamtschule oder dreigliedriges Schulsystem.
Freiwillig haben sich die jungen Leute das Thema nicht ausgesucht. Es wurde zugelost. Freiwillig haben sich sich nur für den Wettbewerb "Jugend debattiert" beworben. "Ob wir Pro oder Contra vertreten sollten, auch das wurde ausgelost", erklärt Jannis Röder, der einzige männliche Finalist.
Einzige "Erleichterung" für die Debattanten war die Vorlaufzeit. Vor zehn Tagen wussten sie schon die Themen, die in den drei Durchgängen des Redewettbewerbs abgehandelt werden sollten.
Begrenzte Zeit
Die Glocke schlägt an. Röder beginnt mit den Eingangsstaments als Befürworter der Gesamtschule. Mit lebhaften Gesten stellt er besonders die sozialen Vorzüge der Gesamtschuel vor. Den Gegenpart hat Julia Soldner zu übernehmen. Sie haben so viele Aspekte parat, so dass die zur Verfügung stehende Zeit nur knapp ausreicht.
Zwei Aspekte sieht Martin Schlund, der Koordinator des Wettbewerbs an der Schule, als Zweck und Ziel des Wettbewerbs: "Ein Stück weit geht es um politische Bildung, um gesellschaftspolitische Relevanz." Die praktische Seite für die Teilnehmer ist die gepflegte Diskussionskultur. Als Stichworte Nennt Schlund argumentieren lernen, sich in andere Positionen einfügen, niemandem ins Wort fallen.
Die Glocke wird wieder entschieden angeschlagen. Jetzt startet die Runde der direkten Repliken. Hier ist die Gabe gefragt, die Argumente der Gegenposition aufzugreifen und an sie anzuknüpfen.
Schüler in der Jury
Die Jury aus Lehrern, Eltern und Mitschülern, attestiert hier Cerstin Berne das meiste Geschick. Zusammen mit Dina Schnapka schlägt sie sich wacker. Geschickt bringt Schnapka hier ihr Wissen um Schulstrukturen in anderen Ländern ein. Ihr Pluspunkt in der Wertung. Recht nüchtern handeln die jungen Leute auch die Frage nach den Kosten ab. Und sicherlich - für ihre Lebensphase wesentlich - den Bereich bestehender sozialer Gefüge seit der Grundschulzeit.
Die Glocke ertönt zum letzten Mal. Die Zeit ist um. Die Jury zieht sich zur Beratung zurück. Danach ist Schulleiter Norbert Schell an der Reihe. Für ihn, so bekennt er, war es ein "unglaublich spannendes Thema und interessante Gesichtspunkte wurden vorgetragen". Zum Schulsieger kürte die Jury Julia Soldner. Sie wird das Gymnasium Herzogenaurach auf Bezirksebene vertreten. Damit hat sie die Chance ins Bayernfinale, das im Maximilianeum stattfindet, einzuziehen. Das ist nicht unerreichbar, wie ihr im vergangenen Jahr Simon Hestermann vorgemacht hat.