Druckartikel: Jetzt im Stadtrat: Vier Varianten für die Lüftung

Jetzt im Stadtrat: Vier Varianten für die Lüftung


Autor: Bernhard Panzer

Herzogenaurach, Donnerstag, 19. Juli 2018

Es zeichnet eine Kampfabstimmung über die Frage ab: Behält der Gewölbekeller seine gastronomische Nutzung oder wird er zum Technikraum?
Alternative 2: Zurzeit ruht die Lüftungsanlage an der Schloss-Außenwand. An diesem Standort könnte sie unterirdisch verlegt werden.


Es ist eine schwierige Frage. Soll das Gewölbe des Ratskeller für die Gastronomie nutzbar bleiben, wie eine Reihe von Stadträten meint? Oder wäre das für die kommenden Jahre keine Lösung, die Sinn macht, wie es der Bürgermeister sieht? Jetzt am Abend ab 18 Uhr liegt diese Frage dem Stadtrat in öffentlicher Sitzung vor. Das mit dem Rathaus-Neubau beauftragte Architekturbüro BSS hatte dazu mehrere Varianten erarbeitet. Diese sind am Vormittag der FT-Redaktion zugestellt worden.


Gastronomie

Zur Vorgeschichte: Zu dem städtischen Lokal namens Ratskeller gehört ein Gewölbekeller, der ebenfalls gastronomisch genutzt wurde. Früher wurde übrigens nur dieser Raum als Ratskeller bezeichnet, der heutige Rastkeller hieß Schloßcafé. Dieses Gewölbe sollte für mindestens acht Jahre zweckentfremdet werden und die massive Lüftungsanlage beherbergen, die für das Schloss erforderlich ist. Das entfachte bei CSU, Freien Wählern und den Grünen aber Widerstand, so dass es zum Verwaltungsvorschlag Gegenanträge gab, die in der Sitzung zur Beratung stehen. Die Entscheidung galt da im Vorfeld durchaus als offen.


Des Bürgermeisters Vorschlag

Bürgermeister German Hacker favorisierte weiterhin folgende Lösung: Die Lüftung kommt in den Gewölbekeller. Denn am jetzigen Außenstandort an der Schlossmauer müsse sie weg, weil der Bereich für die weiteren Planungen frei sein muss, sagte Hacker am Vormittag im FT-Gespräch. In der Tiefgarage unter der Terrasse sah er hierfür keinen Platz. Die Garage müsse in ihrem jetzigen Umfang erhalten bleiben.

Von den Architekten wurden nun drei Alternativen für einen Plan B ausgearbeitet. Also für den Fall, dass sich die Antragsteller in der Abstimmung am Abend durchsetzen würden und der Ratskeller gastronomisch bleiben soll. Die Kosten der einzelnen Vorschläge lagen zwischen 43 000 und 227 000 Euro.


Drei Varianten

Die Variante 1 schlug vor, dass die Lüftungsanlage unterirdisch unter dem Schlosshof eingerichtet wird. Dazu bräuchte es aber oberirdisch drei Meter hohe Lüftungskamine. Die Kosten wurden mit 137 000 Euro angegeben.

Die Variante 2 ist mit 227 000 Euro die teuerste. Hier würde eine Lüftungszentrale direkt an der Außenmauer des Schlosses gebaut werden. Also am jetzigen Standort, nur eben unterirdisch. Weil man aber in die Tiefe gehen muss, müsste das Mauerwerk teuer unterfangen werden.

Am günstigsten käme laut Architekt die Variante 3 mit 43 000 Euro. Sie sieht vor, dass ein Teil der Tiefgarage geopfert und damit auch auf mindestens einen Stellplatz verzichtet wird.

Weitere Vorschläge wurden auch für einen für den Ratskeller erforderlichen Rettungsweg gemacht. Auch hier äußerte sich der Bürgermeister am Vormittag noch skeptisch. Er würde eine ganz andere Lösung favorisieren. Diese setze aber voraus, dass so abgestimmt werden müsste, wie von der Verwaltung vorgesehen: Dass also die Lüftung in den Gewölbekeller kommt. Nach einigen Jahren, sobald die Gastronomie in das Gewölbe zurückkehren könne, bekäme man dann einen Rettungsweg über die bisherige Tiefgarage. Denn diese würde nach dem möglichen Bau der großen Hubmann-Tiefgarage ja nicht mehr benötigt.


Lenkte jemand ein?

Wie nun am Abend abgestimmt wird und ob die Antragsteller bei ihrer Haltung bleiben oder ob eine Kampfabstimmung letztlich vermieden werden kann, wird der Verlauf des Abends bringen. Wir werden berichten.