Druckartikel: Ist Bus-System die bessere Alternative für ERH?

Ist Bus-System die bessere Alternative für ERH?


Autor: Andreas Dorsch

, Montag, 23. März 2015

Die StUB-Gegner laden am Mittwoch, 25. März, nach Röttenbach ein und präsentieren einen Bus-Experten. Die StUB-Befürworter halten langfristig die Schiene für das Verkehrsmittel der Zukunft im Landkreis Erlangen-Höchstadt.
So könnte nach den Vorstellungen der Bürgerinitiative die Alternative zur StUB aussehen. Grafik: 2013 Van Hool NV


Die Fronten sind klar. Von den engagierten Gegnern einer Stadt-Umland-Bahn im Kreis Erlangen-Höchstadt wird sich ebenso niemand umstimmen lassen wie von den Kämpfern für den Einstieg in die StUB. Mit einem Engagement wie in einem Kommunalwahlkampf werben jetzt beide Seiten bis zum 19. April um die Gunst des Wählers. Denn dann entscheidet der Bürger, wie es mit der StUB weiter geht.

Am Mittwoch, 25. März, lädt um 19 Uhr die Bürgerinitiative gegen die StUB alle Bürger zu einer Informationsveranstaltung in die Lohmühlhalle nach Röttenbach ein. "Braucht der Landkreis die Stadt-Umland-Bahn, oder gibt es bessere Alternativen?", ist der Abend überschrieben.

Die Initiatoren um Röttenbachs Bürgermeister Ludwig Wahl (FW) haben mit Mickaél Pandion einen Experten für öffentlichen Nahverkehr geladen und Spezialist für Bus-Rapid-Transit-Systeme (BRT).

Ein solches Bus-System ist für die StUB-Gegner die Alternative. "Und es hat der ganze Landkreis was davon und nicht nur vier Gemeinden", sagt Wahl. Man müsse den ÖPNV grundsätzlich überarbeiten. Mit einem Hybrid- oder Elektrobus-System gehe das deutlich kostengünstiger. "Wo bleibt das Umland bei einem Ast von Erlangen nach Herzogenaurach", fragt sich der Bürgermeister.

Das Argument der Befürworter, die StUB würde Staus verhindern, hält Wahl für "Unsinn". Der tägliche Stau vor dem Langen Johann aus Richtung Dechsendorf werde auch mit einer StUB nicht kürzer.

Während die StUB grundsätzlich eine neue Infrastruktur brauche, könnte ein Bussystem das vorhandene Straßennetz nutzen. "Wir müssten alle Fahrtrouten genau untersuchen und dort, wo sich Staus bilden, mit Vorrangregelungen und Busspuren Lösungen suchen", kündigt Ludwig Wahl an. Nur in der Nähe der Großstädte brauche man eventuell neue Trassen für die Busse.

Bei einer StUB bräuchte man eine komplett neue Infrastruktur. Die Fahrzeuge des BRT-Systems seien für Wahl eine Mischung aus Bus und Straßenbahn, "einfach eine Straßenbahn ohne Schienen". Eine solche ließe sich schnell einführen und sei flexibel, "oder wollen wir noch 10 bis 15 Jahre warten?".

Wahl frage sich, was die StUB den Herzogenauracher Bürgern bringt. Herzogenaurach habe gerade seine Nordumgehung fertig gestellt, plane eine Südumgehung und habe viele neue Parkhäuser.

Ein Bussystem sei keine Lösung für den Landkreis, ist Esther Schuck aus Uttenreuth überzeugt. Die studierte Reiseverkehrsfrau ist Sprecherin der Bürgerinitiative Schwabachtal, kämpft seit über 20 Jahren für die Stadt-Umland-Bahn und gehört zur Befürworter-Allianz "Ja zum Einstieg".

Sie wirbt für den Beitritt des Landkreises Erlangen-Höchstadt in den Zweckverband mit Nürnberg und Erlangen: "Wir brauchen den Zweckverband, um zu prüfen und in die detaillierte Planung einzusteigen."

Für Schuck wäre es fatal, jetzt zu stoppen, noch bevor man nähere Informationen hat. Langfristig hielte sie es für gut, auf ein anderes Verkehrsmittel umzusteigen. Die Bahn habe dabei eine Fülle von Vorteilen. Der Fahrkomfort sei besser, sie könnte direkt mit Nürnberg vernetzt werden. An der Schiene würden sich Wohn- und Gewerbegebiete besser entwickeln. Der Bus sei einfach immer noch ein großes Auto.

Die StUB könnte zunächst von Nürnberg nach Erlangen gebaut werden, dann nach Herzogenaurach. Den Ostast nach Uttenreuth sähe sie erst in 15 Jahren. Mann sollte aber schnell beginnen, "denn wenn die Bahn erst einmal sichtbar wird, ziehen die Gemeinden mit", ist sich Esther Schuck sicher.