"Irrsinn" in Erlanger Parkhaus: Automat fordert 7000 Euro Nachzahlung
Autor: Ellen Schneider
Erlangen, Samstag, 18. Oktober 2025
Seit Monaten sorgt die Situation in einem fränkischen Parkhaus für Frust - vor allem bei Personal und Gästen der nebenan gelegenen Veranstaltungshalle.
Es ist ein Problem, dass sich laut Christina Burlein, Veranstaltungsleiterin der Heinrich-Lades-Halle, schon seit Monaten, wenn nicht Jahren zieht: Im nebenan gelegenen Parkhaus "Neuer Markt" kommt es bei Veranstaltungen immer wieder zu Defekten an den Automaten. Durch einen Bezahlzeitraum von zehn Minuten entstünden außerdem oft Nachzahlungen, lange Schlangen und dadurch teilweise sogar regelrechtes Chaos.
Nachdem sich die Situation in den vergangenen Wochen eigentlich beruhigt hatte, bot sich jüngst wieder ein anderes Bild. Durch falsch datierte Tickets forderte der Automat in einem Fall 7000 Euro Nachzahlung, viele andere Tickets nahm der Automat erst gar nicht an - die Schranke blieb zu. Einsicht zeige die Betreiberfirma Contipark Parkgaragengesellschaft mbH jedoch nicht. "Die schieben wahnsinnig viel von sich weg. Das ist sehr schade", bedauert Burlein.
7000 Euro für ein Parkticket? "Möchten uns nicht vorstellen, was für ein Shitstorm entstanden wäre"
Bevor die Corona-Pandemie ausbrach, sei die Situation im Parkhaus noch anders gewesen. Damals habe es eine Person gegeben, bei der Gäste die Tickets auslösen konnten. Diese Stelle sei jedoch mit der Pandemie verschwunden. "Wir hatten dann relativ lange zu kämpfen, weil es bei Großveranstaltungen mit 1000 bis 2000 Leuten immer zu Stau kam, da gab es Wahnsinnsbeschweren", erzählt die Veranstaltungsleiterin.
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Im Dezember sei die Situation so sehr eskaliert, die Wut bei den Besuchern so groß gewesen, dass einer von ihnen die Schranke zerstörte, um das Verlassen des Parkhauses zu ermöglichen. Nach langen Diskussionen sei dann im Mai eine Einigung erfolgt: Die Heinrich-Lades-Halle kaufte dem Parkhaus ein Ticketkontingent ab, sodass Besucher ihr Parkticket optional beim Garderobenpersonal auslösen konnten. Das habe die Situation merklich entspannt.
Bis jetzt: Denn vergangene Woche habe Burlein dann einen Fehler auf manchen der Tickets festgestellt: Sie seien auf das Jahr 2023 datiert gewesen. Obwohl das Parkhaus versichert habe, dass sie trotzdem funktionieren würden, ließ die Veranstaltungsleiterin einen Mitarbeiter am Automaten eines der Tickets testen. Das Ergebnis: Der Automat forderte 7000 Euro Nachzahlung. "Wir möchten uns nicht vorstellen, was für ein Shitstorm entstanden wäre, wenn wir diese Tickets verkauft hätten."
Defekte Tickets, saure Kunden: Polizei muss Situation in Erlanger Parkhaus auflösen
Am Donnerstag (9. Oktober 2025) der nächste Schock: Der Automat nahm die Tickets der Gäste an diesem Abend gar nicht erst an. Dennoch habe sich der Mitarbeiter des Parkhauses, der über den Notruf-Knopf erreicht wurde, geweigert, die Schranke zu öffnen. "Da hat sich die Stimmung wieder hochgeschaukelt." Irgendwann sei die Polizei gekommen, um die Situation zu koordinieren. Am Sonntag (12. Oktober) hingegen hätten die Automaten überhaupt nicht funktioniert, die Schranke sei in weiser Voraussicht immerhin direkt geöffnet worden.
Auf Anfrage von inFranken.de äußert sich die Betreiberfirma Contipark zu der Thematik. Bei den falsch codierten Tickets habe es sich um einen "internen Fehler" gehandelt. Diese seien allerdings bereits umgetauscht worden. Zudem öffne man die Schranken laut der Betreiberfirma stets, sollte es zu Zwischenfällen wie defekten Kassenautomaten kommen.